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14.01.2025 /05:51:25
MÄRKTE-Anleger in Asien im Vorfeld der US-Inflationsdaten nervös

Tokio/Singapur, 14. Jan (Reuters) - Die Sorge vor einer anhaltend hohen Inflation in den USA drückt am Dienstag auf die Stimmung der Anleger in Asien. Die Märkte verharrten in nervöser Erwartung der US-Inflationsdaten. In Tokio büßte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> 1,9 Prozent auf 38 437,01 Punkte ein, der breiter gefasste Topix notierte 1,4 Prozent tiefer bei 2677,17 Punkten. Die Börsen in China und Hongkong konnten sich dagegen mit leichten Gewinnen behaupten. Die Börse in Shanghai gewann 1,8 Prozent auf 3216,00 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 1,7 Prozent auf 3787,14 Punkte. Der US Erzeugerpreisindex (PPI) wird im Laufe des Tages veröffentlicht, während der Verbraucherpreisindex (CPI) am Mittwoch bekannt gegeben wird. "Die US-Notenbank ist zu diesem Zeitpunkt etwas aggressiver geworden", sagte Peter Cardillo vom Finanzdienstleister Spartan Capital Securities in New York. Investoren würden die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Zinssenkungen in den USA vorerst abgeschlossen sein könnten. Gleichzeitig sorgten sie sich, dass die Inflation infolge der Zoll-, Einwanderungs- und Steuerpolitik der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump steigen könnte.

In Japan standen vor allem Technologiewerte unter Druck. So brachen die Aktien des Halbleiterausrüsters Advantest um 7,8 Prozent ein, nachdem die US-Regierung weitere Exportbeschränkungen für KI-Chips angekündigt hatte. Ryohin Keikaku, Eigentümer der MUJI-Läden, legte dagegen um 5,9 Prozent zu und war damit der größte Gewinner im Index. Energiewerte wie der Raffineriebetreiber Inpex profitierten von steigenden Ölpreisen und legten um 1,6 Prozent zu.

Die Ölpreise blieben nahe ihrer Viermonatshochs, angetrieben von den jüngsten US-Sanktionen gegen russische Ölexporte: Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 80,76 Dollar je Barrel (159 Liter). "Die Preise legen heute eine kleine Verschnaufpause ein. Die Schlagzeilen über die russischen Ölsanktionen waren in der vergangenen Woche der Haupttreiber für die Ölpreise, und zusammen mit den robusten US-Konjunkturdaten hat die angespannte Angebots-Nachfrage-Dynamik eine gewisse Dynamik entwickelt", sagte IG-Marktstratege Yeap Jun Rong.

Im asiatischen Devisenhandel stieg der Dollar leicht auf 157,53 Yen <JPY=>. Damit fiel der Yen gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten. Auslöser waren Äußerungen des stellvertretenden Notenbankchefs Ryozo Himino, die als Hinweis auf eine weiterhin lockere Geldpolitik gewertet wurden. Der Dollar stieg leicht auf 7,3303 Yuan <CNY=>. Gegenüber der Schweizer Währung wertete er leicht auf 0,9157 Franken <CHF=> auf. Gleichzeitig blieb der Euro <EUR=> fast unverändert bei 1,0251 Dollar und stieg leicht auf 0,9387 Franken <EURCHF=>.

Auch die Wall Street blickt gespannt auf die bevorstehende Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging am Montag mit einem Plus von 0,9 Prozent bei 42.297,12 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> gewann 0,2 Prozent auf 5836,22 Punkte und die technologielastige Nasdaq <.IXIC> gab um 0,4 Prozent auf 19.088,10 Zähler nach. Am Mittwoch beginnt in den USA auch die Berichtssaison für das vierte Quartal mit den Ergebnissen einiger der größten US-Banken, darunter Citi und JPMorgan Chase <JPM.N>. "Die Frage, die sich Anleger derzeit stellen, ist, was wichtiger ist: Starke Unternehmensgewinne, die aus einer starken Wirtschaft resultieren, oder eine niedrigere Inflation, die aus einer schwächeren Wirtschaft resultiert", sagte Oliver Pursche von Wealthspire Advisors.

(Bericht von Caroline Valetkevitch, Tom Westbrook und Kevin Buckland, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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