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31 von 49 Wirtschaftsverbänden sehen Lage noch schlechter |
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25 Verbän de erwarten Stellenabbau im kommenden Jahr |
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IW-Direktor: Müssen über längere Arbeitszeiten reden |
(neu: weitere Zitate zu Arbeitsvolumen und Rente) |
Berlin, 27. Dez (Reuters) - Angesichts der schwächelnden |
Konjunktur blickt die deutsche Wirtschaft auch auf das neue Jahr |
mit großen Sorgen. 31 von 49 Verbänden sehen die aktuelle Lage |
schlechter als noch vor einem Jahr, wie aus der Branchenumfrage |
des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) |
hervorgeht, die am Freitag veröffentlicht wurde. Auch für das |
kommende Jahr bleiben die Verbände überwiegend pessimistisch. 20 |
von 49 befragten Branchenvertretern rechneten mit einer |
geringeren Produktion, nur 16 mit einem Anstieg. "Die deutsche |
Wirtschaft kommt auch 2025 nicht von der Stelle", lautet das |
Fazit von IW-Direktor Michael Hüther. |
Die schlechte Stimmung drohe sich vor allem auf den Arbeitsmarkt auszuwirken: 25 Verbände erwarten in ihren Branchen für das kommende Jahr einen Stellenabbau, nur sieben Verbände rechnen mit mehr Beschäftigten. Weniger Jobs dürfte es vor allem in der Industrie geben, etwa im Eisen- und Stahlbereich, im Maschinenbau oder im Baubereich. Mehr Jobs werden etwa in der Pharmaindustrie, im Luft- und Raumfahrzeugbau sowie in der Investmentbranche erwartet.
Die Gründe sind dem IW zufolge vielfältig: Hohe Kosten |
für Energie, Arbeit, Material und überbordende Bürokratie |
belasteten die Unternehmen und schwächten die |
Wettbewerbsfähigkeit. Zudem hemme die unsichere Weltlage die |
Exporte und die unklare politische Lage vor der Neuwahl im |
Inland die Investitionen. "Besonders besorgniserregend ist die |
Vielzahl der Probleme, mit der die Unternehmen konfrontiert |
sind", sagte Hüther. Frühere Krisen hätten oft direkte Auslöser, |
seien weniger raumgreifend und dadurch einfacher zu bewältigen |
gewesen. Jetzt sei die Lage im Inland wie im Ausland ungewiss. |
Die kommende Bundesregierung müsse wieder eine nachhaltige |
wirtschaftliche Perspektive schaffen, um wieder den Anschluss an |
Wettbewerber zu finden. |
Der IW-Direktor verlangt von der Politik, über längere Arbeitszeiten und ein späteres Renteneintrittsalter zu sprechen. "Wir arbeiten einfach zu wenig", sagte Hüther im Deutschlandfunk. Ein Vollzeiterwerbstätiger arbeite in Deutschland 249 Stunden weniger als in der Schweiz. "Der Realität muss man sich stellen." Es gebe zudem eine Verknappung durch Alterung. Das Erwerbspersonenpotenzial schrumpfe. Dagegen könne Zuwanderung helfen, doch müsse auch über ein höheres Arbeitsvolumen geredet werden. Wenn die Lebenserwartung weiter steige, müsse auch über einen späteren Renteneintritt gesprochen werden, forderte Hüther.
(Bericht von Christian Götz und Rene Wagner. Redigiert von Hans Busemann Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)