Nachricht


24.09.2024 /02:16:27
Insider - USA lehnen Eskalation des Konflikts zwischen Israel und Hisbollah ab

New York, 24. Sep (Reuters) - Die USA lehnen einem Insider zufolge eine Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah an der libanesisch-israelischen Grenze ab. "Ich kann mich zumindest in der jüngeren Vergangenheit nicht daran erinnern, dass eine Eskalation oder Intensivierung zu einer grundlegenden Deeskalation und einer tiefgreifenden Stabilisierung der Situation geführt hätte", sagte ein hochrangiger Vertreter des US-Außenministeriums am Montag am Rande der UN-Vollversammlung in New York der Nachrichtenagentur Reuters unter der Bedingung der Anonymität. Auf die Frage, ob dies im Widerspruch zur israelischen Position stehe, nickte der US-Beamte. Israel hatte erklärt, die jüngste Intensivierung der Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon solle die Iran-treue Gruppe zu einer diplomatischen Lösung zwingen.

Die US-Regierung plant, "konkrete Ideen" mit Verbündeten und Partnern zu diskutieren, um eine Ausweitung des Krieges zu verhindern. Ziel sei es, "den Kreislauf von Angriff und Gegenangriff zu durchbrechen", so der Regierungsvertreter. Washington suche nach einem Ausweg aus den Spannungen und wolle praktische Schritte unternehmen, um die Lage zu entschärfen. Auf die Frage nach einer möglichen israelischen Bodeninvasion im Libanon äußerte sich der US-Beamte zurückhaltend. "Wir glauben offensichtlich nicht, dass eine Bodeninvasion im Libanon dazu beitragen wird, die Spannungen in der Region zu verringern", sagte er.

Unterdessen warnte auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell vor einer weiteren Verschärfung der Lage. "Diese Situation ist extrem gefährlich und besorgniserregend. Ich kann sagen, dass wir uns fast in einem vollwertigen Krieg befinden", sagte Borrell mit Blick auf die hohe Zahl ziviler Opfer. "Wenn das keine Kriegssituation ist, weiß ich nicht, wie ich es sonst nennen soll." Die Bemühungen zum Abbau der Spannungen würden fortgesetzt, aber die schlimmsten Befürchtungen Europas über ein Übergreifen der Krise würden sich bewahrheiten. Die Zivilbevölkerung zahle einen hohen Preis und alle diplomatischen Bemühungen seien notwendig, um einen ausgewachsenen Krieg zu verhindern. "Hier in New York ist der Moment, dies zu tun. Jeder muss seine ganze Kraft einsetzen, um diesen Weg in den Krieg zu verhindern."

Israel hatte am Montag Luftangriffe auf Ziele der Hisbollah geflogen, bei denen nach Behördenangaben 492 Menschen getötet und Zehntausende in die Flucht getrieben wurden. Es war der tödlichste Tag im Libanon seit Jahrzehnten. Der eskalierende Konflikt an der Nordgrenze Israels zum Libanon steht im Mittelpunkt der Gespräche von Außenminister Antony Blinken am Rande der UN-Generalversammlung in dieser Woche in New York.

(Bericht von Humeyra Pamuk, Simon Lewis und Kanishka Singh, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.