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25.09.2024 /16:19:31
HUK-Coburg - Ersatzteile und Lohnkosten treiben Preise für Kfz-Policen

München, 25. Sep (Reuters) - Deutschlands größter Autoversicherer HUK-Coburg macht teure Ersatzteile und hohe Lohnkosten in den Werkstätten als Kostentreiber aus und bereitet die Kunden auf weiter steigende Preise für seine Policen vor. Ersatzteile und Stundenlöhne hätten sich in den vergangenen Jahren deutlich stärker verteuert als die Verbraucherpreise, sagte der für die dominierende Kfz-Sparte zuständige HUK-Vorstand Jörg Rheinländer am Mittwoch in München. Jeweils 45 Prozent der Schadeninflation machten die Ersatzteile und die Löhne für Mechaniker und Lackierer aus, zehn Prozent gingen auf das Konto des Klimawandels, der mit Hagel und Stürmen für mehr Kfz-Schäden sorgt.

Auch in diesem Jahr dürften sich die Ersatzteilpreise um sechs bis sieben Prozent verteuern - das lasse sich aus den Rechnungen schließen, die der HUK-Coburg vorlägen. Daher sei auch 2024 branchenweit mit Preiserhöhungen für Kfz-Policen zu rechnen - erneut in der Größenordnung von rund zehn Prozent. "Es sind zweistellige Preissteigerungen zu erwarten", sagte Rheinländer.

Die deutschen Kfz-Versicherer schreiben seit 2022 wegen der Schadeninflation operativ rote Zahlen. Im vergangenen Jahr lag die Schaden-Kosten-Quote bei 111,3 Prozent, die HUK-Coburg war mit 113,4 Prozent noch schlechter dran. "Wir wollen das drehen, und wir werden das drehen", kündigte der HUK-Vorstand an. Die Preisführerschaft, die in den vergangenen Jahrzehnten viele Kunden zur HUK-Coburg gelockt hat, wolle man trotzdem nicht aufgeben. Dafür spreche der Zulauf neuer Kunden: Bis August habe die HUK-Coburg 1,2 Millionen neue Verträge geschlossen, sagte Rheinländer. Das seien 22 Prozent mehr als vor einem Jahr. "Wir laufen auf ein Rekord-Neugeschäft zu." Ende 2023 waren bei ihr 13,9 Millionen Fahrzeuge versichert. Unter dem Strich werde die HUK 2024 leicht dazugewinnen.

Aber auch in diesem Jahr werde die Kfz-Versicherung noch mit Verlusten zu kämpfen haben. Der Versichererverband GDV geht trotz der Preiserhöhungen von einer Schaden-Kosten-Quote von 104 bis 106 Prozent aus. Schlechter will auch die HUK-Coburg nicht sein. "Ich denke, dass wir ungefähr mit dem Markt laufen", sagte Rheinländer.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Klaus Lauer. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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