11. Nov (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den seit dem 7. Oktober 2023 dauernden Krieg zwischen Israel und der radikalen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen sowie um den Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen:
20.14 Uhr - Bei einem israelischen Luftangriff auf die nordlibanesische Stadt Ain Yaaqoub sind nach offiziellen Angaben mindestens 14 Menschen getötet worden. Zudem gebe es 15 Verletzte, sagt Bürgermeister Majed Drbes der Nachrichtenagentur Reuters. Der Angriff habe ein Gebäude mit 30 Bewohnern getroffen, darunter syrische Flüchtlinge. Einige Personen seien noch unter den Trümmern eingeschlossen. Der Angriff markiert den nördlichsten Punkt im Libanon, der seit Beginn des Gaza-Krieges von Israel getroffen wurde.
17.48 Uhr - Der saudiarabische Kronprinz Mohammed bin Salman bezeichnet das israelische Vorgehen gegen die Palästinenser als Völkermord. "Das Königreich erneuert seine Verurteilung und kategorische Ablehnung des von Israel am brüderlichen palästinensischen Volk begangenen Völkermordes", sagt der Prinz in Riad vor Vertretern muslimischer und arabischer Staaten. Zudem müsse die Staatengemeinschaft einen israelischen Angriff auf den Iran verhindern. Bemühungen um eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel waren nach dem Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 ausgesetzt worden.
14.15 Uhr - Die Lufthansa <LHAG.DE> Gruppe hat beschlossen, die Aussetzung ihrer Flüge nach Tel Aviv bis einschließlich 15. Dezember 2024 zu verlängern. Die Lufthansa Airlines wird ihre Flüge von Frankfurt und München nach Tel Aviv und aus der israelischen Metropole aus betrieblichen Gründen sogar bis zum Jahresende aussetzen, teilt der Konzern mit. Passagiere können kostenlos auf einen späteren Reisetermin umbuchen oder erhalten alternativ eine volle Erstattung ihres Ticketpreises.
14.04 Uhr - Frankreich warnt gewalttätige israelische Siedler vor weiteren Sanktionen der Europäischen Union. "Wir waren maßgeblich an der Einrichtung des (EU-) Sanktionsregimes beteiligt, das bereits zweimal aktiviert wurde und bald ein drittes Mal aktiviert werden könnte", erklärt Außenminister Jean-Noel Barrot in Paris. Man sei der Ansicht, dass das gewaltsame Vorgehen von Siedlern sowie die "intensive Siedlungstätigkeit" illegal seien. Es sei auch im Interesse Israels und dessen eigener Sicherheit, dies zu beenden. Im Nahost-Konflikt liegt der Fokus auf dem Krieg im Gazastreifen und im Libanon. Mehrere Staaten und westliche Verbündete Israels haben sich aber auch besorgt geäußert über eine zunehmende Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland sowie die Inbesitznahme von Land in den besetzten Gebieten.
12.54 Uhr - Israelische Truppen rücken in den Westteil des Flüchtlingslagers Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens vor. Durch israelischen Beschuss seien seit Sonntagabend mindestens elf Menschen getötet worden, teilen palästinensische Sanitäter mit. Einwohner berichten, israelische Panzer hätten das Feuer eröffnet, als sie in diesen Teil des Lagers eingedrungen seien. Unter der Bevölkerung habe das Panik ausgelöst. Nuseirat ist eines der acht historischen Flüchtlingslager im Gazastreifen, die nach der Staatsgründung Israels 1948 und dem ersten arabisch-israelischen Krieg entstanden sind. Zudem kamen in der Stadt Beit Lahija im Norden des Gazastreifens Sanitätern zufolge bei einem israelischen Luftangriff vier Menschen ums Leben. Im Kamal-Adwan-Krankenhaus in der Nähe von Beit Lahija seien drei medizinische Beschäftigte der Einrichtung durch israelischen Drohnenbeschuss verletzt worden. Israel äußert sich dazu nicht.
12.24 Uhr - Der neue israelische Außenminister Gideon Saar spricht von Fortschritten bei den Gesprächen über eine Waffenruhe im Libanon. Die größte Herausforderung werde jedoch darin bestehen, die Vereinbarungen auch durchzusetzen, sagt Saar vor der Presse. Allerdings erklärt die radikale Hisbollah-Miliz, sie habe keine Vorschläge für eine Waffenruhe erhalten. "Bisher ist nach meinen Informationen diesbezüglich nichts Offizielles an den Libanon oder uns herangetragen worden", erklärt der Leiter des Medienbüros der Hisbollah, Mohammad Afif, vor der Presse in einem südlichen Vorort von Beirut. "Ich glaube, wir befinden uns noch in der Phase des Testens, der Präsentation erster Ideen und proaktiver Diskussionen, aber bisher gibt es noch nichts Konkretes." Israelische Medien haben zuvor berichtet, es gebe Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe. Danach solle sich die Hisbollah in das Gebiet nördlich des Flusses Litani zurückziehen und ihre militärische Präsenz an der Grenze zu Israel ausgeschlossen sein. Der Litani fließt durch den Südlibanon, etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze zwischen beiden Staaten. Im Gegenzug werde Israel, das seit Ende September eine Großoffensive gegen die Hisbollah führt, seine Streitkräfte aus dem Südlibanon an die internationale Grenze zurückziehen.
12.11 Uhr - Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldet, das israelische Militär greife das Gebiet Chenchar im Süden der Region Homs an. Diese liegt im Zentrum Syriens. Israel hat wiederholt Ziele in Syrien beschossen, die nach seiner Darstellung mit dem Iran in Verbindung stehen. Dieser unterstützt die radikale Hisbollah-Miliz im Libanon, gegen die das israelische Militär auch auf libanesischem Boden kämpft. Der Iran führt zudem die sogenannte Achse des Widerstandes, der neben der Hisbollah, der radikalen Hamas im Gazastreifen und den Huthi-Rebellen im Jemen auch Gruppen in Syrien und im Irak angehören. Syrien gilt seit langem als Transitland für Waffenlieferungen an die Hisbollah.
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