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20.01.2025 /12:49:20
FOKUS 1-Anleger vor Trumps Amtsantritt in Wartestellung

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Warten auf Trumps Rede und Dekrete ab 18.00 Uhr (MEZ)

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Wall Street wegen Martin Luther King Day geschlossen

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Beziehung USA-China und Ausmaß der Zölle im Blick

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Trumps neue Cyber-Devise $TRUMP im Höhenflug
 
(Neu: Europäische Börsen, Kryptowährungen)
Frankfurt, 20. Jan (Reuters) - Am Tag der Vereidigung
von Donald Trump zum US-Präsidenten sind Börsenanleger nur mit
angezogener Handbremse unterwegs. Der Dax <.GDAXI> rückte am
Montag zwar leicht vor und erarbeitete sich mit 20.931,33
Punkten den vierten Tag in Folge ein neues Allzeithoch. Experten
erwarten allerdings keine größeren Ausschläge vor Trumps
Antrittsrede am Abend. Auch der EuroStoxx50 <.STOXX50E> notierte
gegen Mittag nur knapp im Plus bei 5150 Zählern. Die Wall
Street <.SPX> <.IXIC> bleibt am Montag wegen des Martin
Luther King Day geschlossen.

Die Amtseinführung von Trump ist für 18.00 Uhr (MEZ) im Kapitol geplant. Nach dem Amtseid des neuen US-Präsidenten folgen eine Rede und die Unterzeichnung mehrerer Dekrete. Der Republikaner hat versprochen, mit zahlreichen Maßnahmen die Wirtschaft anzukurbeln. Gleichzeitig sorgt er mit seinen Zoll-Drohungen für Verunsicherung unter den Börsianern. Darüber hinaus könnten Trumps Pläne, Steuern zu senken und Migranten auszuweisen, die Inflation erneut in die Höhe treiben. Das Ausmaß der angekündigten Maßnahmen bleibt allerdings Experten zufolge weitgehend unklar. "Niemand weiß wirklich, was er zu tun bereit ist und wie weit er gehen wird", fasste Ipek Ozkardeskaya, Chefanalystin der Schweizer Bankengruppe Swissquote, zusammen.

BEZIEHUNG ZWISCHEN USA UND CHINA IM BLICK

Im Mittelpunkt stehen unter anderem die erwarteten zollpolitischen Verhandlungen zwischen den USA und China. Für eine hoffnungsvolle Stimmung sorgte zuletzt ein Telefongespräch zwischen Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping. "Es ist ein positives Signal für die Märkte. Zumindest reden sie noch miteinander", sagte Jason Chan, Stratege bei der Bank of East Asia. Trump hatte im Wahlkampf Zölle angekündigt, die die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt verschärfen könnten. Nun warten Marktteilnehmer auf den Start der Handelsverhandlungen und darauf, welche Haltung Xi gegenüber Trump einnimmt. "Die Beziehung zwischen den beiden Herren ist zu einem wichtigen Frühindikator für die Politik geworden", sagte Ken Peng, Chefstratege beim Vermögensverwalter Citi Wealth.

Am Kryptomarkt deckten sich Anleger mit der brandneuen eigenen Cyber-Devise von Donald Trump ein. Dem Branchendienst CoinMarketCap.com zufolge stieg $TRUMP am Montag zeitweise auf 58,56 Dollar und erreichte eine Gesamt-Marktkapitalisierung von knapp zwölf Milliarden Dollar. Damit sei die Kryptowährung in den drei Tagen seit ihrer Premiere zur Nummer 18 der wichtigsten Kryptowährungen aufgestiegen. Insgesamt seien binnen 24 Stunden Trump Coin im Volumen von mehr als 52 Milliarden Dollar gehandelt worden. Gefragt war auch der Bitcoin <BTC=>, der um bis zu 4,2 Prozent auf 109.071,86 Dollar kletterte. Damit war er nach mehr als einem Monat Rekordpause erneut so teuer wie nie zuvor.

BERICHT ÜBER MÖGLICHEN JOBABBAU STÜTZT COMMERZBANK

Gefragt bei den deutschen Einzelwerten waren unter anderem die Aktien der Commerzbank <CBKG.DE>, die um 2,3 Prozent vorrückten. Das Geldhaus erwägt einem Bericht der "Financial Times" zufolge den Abbau Tausender Jobs. Eine Entscheidung gebe es aber noch nicht.

Um 3,3 Prozent nach unten ging es indes bei Siemens Energy <ENR1n.DE>. Die Schweizer Großbank UBS hatte die Titel des Elektro- und Energietechnikkonzerns auf "Sell" nach zuvor "Neutral" herabgestuft.

Im MDax <.MDAXI> sprangen die Titel von Hypoport <HYQGn.DE> um fast zehn Prozent in die Höhe. Der Finanzvermittler verzeichnete im abgelaufenen Jahr einen Anstieg bei privaten Immobilienkrediten.

Im SDax <.SDAXI> hievte die EU-Zulassung eines Biosimilars des Blockbuster-Augenmedikaments Eylea die Aktie des Herstellers Formycon <FYB.DE> um zwei Prozent ins Plus.



(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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