Washington, 20. Jan (Reuters) - Donald Trump wird am Montag in Washington als 47. US-Präsident vereidigt. Er soll gegen 18.00 Uhr MEZ seinen Amtseid ablegen. Anschließend hält der 78-Jährige seine Antrittsrede und dürfte erste Erlasse unterzeichnen. Es ist Trumps zweite Amtszeit nach 2017 bis 2021 und laut der US-Verfassung seine letzte. Es folgen aktuelle Entwicklungen im Vorfeld des Machtwechsels in Washington:
12.23 - Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban sieht Auswirkungen der neuen Präsidentschaft Trumps auf die Politik in Europa, die er als Umwälzungen nach rechts positiv bewertet. "Nur noch ein paar Stunden und selbst die Sonne wird in Brüssel anders scheinen", sagt Orban auf einer Konferenz. "Ein neuer Präsident in den USA, eine große Fraktion von Patrioten in Brüssel, große Begeisterung." Er ergänzt: "Der große Angriff kann also beginnen. Hiermit starte ich die zweite Phase der Offensive, die darauf abzielt, Brüssel zu besetzen."
12.00 Uhr - Trump wird einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge in seiner Antrittsrede zu einer "Revolution des gesunden Menschenverstands" aufrufen. Die Zeitung beruft sich auf Auszüge von Trumps Redemanuskript. Darin heißt es weiter: "Ich kehre in mein Präsidentenamt voller Zuversicht und Optimismus zurück, dass wir am Anfang einer spannenden neuen Ära des nationalen Erfolgs stehen." Eine Welle der Veränderung erfasse das Land. "Meine Botschaft an die Amerikaner heute ist, dass es für uns an der Zeit ist, erneut mit Mut, Energie und der Lebenskraft der größten Zivilisation der Geschichte zu handeln."
06.50 Uhr - Einer Umfrage der Amerikanischen Handelskammer in der EU (AmCham EU) zufolge fürchten viele US-Unternehmen mit Geschäft in Europa negative Auswirkungen durch die erwartete Politik Trumps. Neun von zehn der Konzerne gehen davon aus, dass sich die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen in den kommenden Jahren verschlechtern werden, wie die AmCham EU mitteilt. Zwei Drittel erwarten demnach, dass die künftige US-Politik ihre Geschäfte in Europa beeinträchtigen wird. Rund 52 Prozent rechnen mit negativen Folgen von Entscheidungen der EU. Zölle gelten für 84 Prozent als das entscheidende Thema bei der transatlantischen Zusammenarbeit. Die AmCham EU befragte zwischen dem 6. und 14. Januar 58 ihrer Mitgliedsunternehmen, die aus den USA kontrolliert werden. Insgesamt hat die Handelskammer 160 Mitglieder, darunter Apple, Goldman Sachs und Meta.
04.23 Uhr - Chinas Vizepräsident Han Zheng trifft sich in Washington mit Tesla <TSLA.O>-Chef Elon Musk und anderen Vertretern der US-Wirtschaft. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua begrüßt Han dabei ausdrücklich das Engagement amerikanischer Unternehmen in China. "Wir heißen Tesla und andere US-Firmen willkommen, die Chancen zu ergreifen und an den Vorteilen der Entwicklung Chinas teilzuhaben", wird Han zitiert. Der chinesische Vizepräsident nimmt in Vertretung von Präsident Xi Jinping an der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump teil.
02.15 Uhr - Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) warnt vor schwerwiegenden Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft durch die Politik des designierten US-Präsidenten Donald Trump. "Die Auswirkungen neuer US-Zölle wären gravierend für die deutsche Wirtschaft", sagt DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov der Zeitung "Rheinischen Post". "Ein Handelskrieg kennt nur Verlierer. Unternehmen verlieren Märkte, Verbraucher zahlen höhere Preise, und globaler Wohlstand wird gefährdet." In Deutschland hänge jeder vierte Arbeitsplatz vom Export ab ? in der Industrie jeder zweite. Sie fordert ein proaktives Vorgehen statt Abwarten und plädiert für "eine strategische Handelspolitik gegenüber Trump, den Ausbau internationaler Partnerschaften und bessere Rahmenbedingungen für unsere Unternehmen".
01.45 Uhr - Der designierte US-Präsident Donald Trump will in den kommenden Tagen bislang geheime Dokumente zu den Attentaten auf John F. Kennedy, Robert Kennedy und Martin Luther King Jr. freigeben. "In den nächsten Tagen werden wir die restlichen Akten zu den Attentaten auf Präsident John F. Kennedy, seinen Bruder Robert Kennedy und Dr. Martin Luther King Jr. sowie zu anderen Themen von großem öffentlichen Interesse zugänglich machen", sagt Trump bei einer Kundgebung in Washington einen Tag vor seiner Amtseinführung. Vor allem die Ermordung von JFK fasziniert die amerikanische Öffentlichkeit seit Jahrzehnten. Obwohl offizielle Untersuchungen Lee Harvey Oswald als Einzeltäter ausweisen, glauben viele Amerikaner an eine Verschwörung. Bereits während seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 hatte Trump eine ähnliche Ankündigung gemacht und tatsächlich einige Dokumente im Zusammenhang mit der Ermordung von JFK veröffentlicht. Letztlich beugte er sich jedoch dem Druck von CIA und FBI und hielt einen Großteil der Dokumente mit Verweis auf nationale Sicherheitsbedenken unter Verschluss.
01.24 Uhr - Der designierte US-Präsident Donald Trump kündigt Maßnahmen gegen Transgender im Frauensport an. Er werde Schritte unternehmen, um "Männer aus dem Frauensport herauszuhalten", sagt Trump bei einer Kundgebung. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, geschlechtsangleichende Operationen und die Teilnahme von Transgender-Personen am Sport einzuschränken.
00.50 Uhr - Der designierte US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben mit Apple <AAPL.O>-Chef Tim Cook über Investitionen in den USA gesprochen. "Er hat gesagt, dass sie wegen unseres großen Wahlsiegs massiv in den USA investieren werden", sagt Trump bei einer Kundgebung. Das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Cupertino reagiert zunächst nicht auf eine Anfrage von Reuters nach einer Stellungnahme. Apple hatte im Jahr 2021 angekündigt, 430 Milliarden Dollar in den USA zu investieren und über einen Zeitraum von fünf Jahren 20.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen.
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