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26.09.2024 /13:44:20
Investor - Mehrere Aktionäre drängen auf Verkauf von Ubisoft

Bangalore, 26. Sep (Reuters) - Wegen des verschobenen Debüts von "Assassin's Creed Shadows" und gesenkter Geschäftsziele gerät Ubisoft <UBIP.PA> immer stärker unter Druck. Aktionäre mit einem Gesamtanteil von zehn Prozent unterstützten die Forderung des aktivistischen Investors AJ Investments, den strauchelnden Videospiele-Entwickler an Dritte "zu einem fairen Preis" zu verkaufen, hieß es in einem Schreiben von AJ Investments, das die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag exklusiv einsehen konnte.

AJ Investments hatte bereits vor Wochen einen Führungswechsel angemahnt. Außerdem solle das Unternehmen entweder verkauft oder von der Börse genommen werden. Wer im Einzelnen die Verkaufsforderung unterstütze, wollte der Vermögensverwalter, der selbst weniger als ein Prozent an Ubisoft hält, am Donnerstag nicht preisgeben. Weder Ubisoft, noch Großaktionäre wie die Gründerfamilie Guillemot oder der chinesische Techologie-Konzern Tencent <0700.HK> wollten sich zu diesem Thema äußern.

Die Aktien des französischen Unternehmens fielen daraufhin zeitweise auf ein Elf-Jahres-Tief von 9,01 Euro und verbuchten mit einem Minus von gut 21 Prozent den größten Kurssturz der Firmengeschichte. Damit summiert sich das Minus seit Jahresbeginn auf rund 60 Prozent.





Ubisoft steckt seit Jahren in der Krise: Videospiele wie "Skull and Bones" und "Avatar: Frontiers of Pandora" brachten nicht die erhofften Erfolge. Auch die Verkäufe von "Star Wars Outlaws" ließen nach einem starken Auftakt im vergangenen Monat rasch nach. Das Flaggschiff des Konzerns ist der Klassiker "Assassin's Creed" mit seinen diversen Ablegern. Umso schwerer wiegt die Verschiebung des Debüts der neuesten Auflage um drei Monate auf Februar 2025. Aus diesem Grund schraubte das Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss auch seine Geschäftsziele für das laufende Quartal und das Geschäftsjahr herunter. Die Prognosesenkung falle stärker aus als befürchtet, kommentierten die Analysten der Deutschen Bank.

Ubisoft sollte sich darauf konzentrieren, das Geschäft mit etablierten Spielen auszubauen, riet Karl Kontus, Mitgründer des Branchendienstes Video Game Insights. Es sei riskant, 100 Millionen Dollar in einen komplett neuen oder an einen populären Film angelehnten Titel zu investieren, solange sich dieser noch nicht als Videospiel bewährt habe. Diese Einschätzung teilt auch Analyst Charles-Louis Planade vom Brokerhaus Midcap Partners. "Die Rettung für Ubisoft kommt von 'Assassin's Creed' oder sie kommt gar nicht."

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Ubisofts Kursentwicklung im Vergleich zur Konkurrenzhttps://reut.rs/3Bhl4O1

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(Bericht von Zaheer Kachwala; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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