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21.12.2024 /10:06:53
MAGDEBURG-TICKER-SPD-Fraktionsvize warnt vor voreiligen Schlüssen zu Tatmotiv

Magdeburg/Berlin, 21. Dez (Reuters) - Bei einem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind am Freitagabend mindestens zwei Personen getötet worden, zahlreiche Menschen wurden verletzt. Ein Auto sei direkt in eine Menschenmenge gesteuert worden, sagten Augenzeugen. Es folgen die jüngsten Entwicklungen:

09.50 Uhr - Der SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese warnt davor, nach dem Anschlag in Magdeburg voreilig Schlüsse über die Motive des Täters zu ziehen. "Jetzt gilt es, die Ermittlungen abzuwarten. Es scheint so, dass die Dinge hier anders gelagert sind als zunächst vermutet wurde", sagt Wiese der "Rheinischen Post". Das Profil des Mannes aus Saudi-Arabien auf der Plattform X lässt dem Bericht zufolge vermuten, dass er keine islamistischen Motive gehabt haben könnte. Es weise ihn eher als Sympathisanten der AfD oder Elon Musk aus. Von offizieller Seite gibt es bislang keine Angaben zu einem Motiv. "Was für eine fürchterliche Tat. Meine Gedanken sind bei den Opfern und Verletzten", sagt Wiese weiter. "Auch bei den Einsatz- und Rettungskräften, die mit einer dramatischen Situation konfrontiert sind. Es ist richtig, dass die Polizei an diesem Wochenende und gerade mit Blick auf den Jahreswechsel noch mehr Präsenz zeigt und Sicherheitskonzepte noch einmal kritisch überprüft", erklärt der Innenexperte.

09.27 Uhr - Die Zahl der Todesopfer nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg am Freitagabend ist einem Bericht der "Bild" zufolge auf vier gestiegen. Es gebe 41 Schwerstverletzte, berichtet das Blatt zudem unter Berufung auf die Polizei. Insgesamt seien 205 Menschen verletzt worden. 86 Menschen würden mit schweren Verletzungen in Krankenhäusern behandelt. Außerdem gebe es 78 Leichtverletzte.

06.10 Uhr - Hinweise auf einen zweiten, möglicherweise tatrelevanten Pkw haben sich nach Angaben der Polizei in Magdeburg nicht bestätigt. Die Ermittlungsbehörden gingen weiterhin von einem Einzeltäter aus, teilt die Polizei am Morgen auf X mit. Demnach gab es Hinweise, dass ein solches Fahrzeug in der Innenstadt gesichtet wurde.



05.39 Uhr - Ein Insider aus Saudi-Arabien hat gegenüber Reuters gesagt, dass das Königreich die deutschen Behörden vor dem Angreifer gewarnt habe. Der Angreifer habe extremistische Ansichten auf seinem persönlichen X-Konto gepostet. Das Außenministerium Saudi-Arabiens verurteilte den Angriff.

04.21 Uhr - Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich nach Medieninformationen um einen 50-jährigen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er war offenbar jahrelang als Aktivist unterwegs, berichtet der "Spiegel" auf seiner Internetseite, der vor allem Frauen aus Saudi-Arabien über Fluchtmöglichkeiten aus ihrem Land beriet und eine Internetseite mit Informationen zum deutschen Asylsystem betrieb. Nach Spiegel-Informationen wurde der mutmaßliche Täter in der saudi-arabischen Stadt Hufuf geboren und kam im März 2006 zur Ausbildung nach Deutschland. Im Juli 2016 wurde er als Flüchtling anerkannt, wie der Spiegel berichtet und bezieht sich auf ein früheres Interview in der "Frankfurter Rundschau". Inzwischen scheint er in seinem Aktivismus jedoch abgedriftet zu sein, wie aus der Spiegel-Recherche hervorgeht. Auf seinem Account bei X sympathisierte er offen mit der AfD und träumte von einem gemeinsamen Projekt mit der in weiten Teilen rechtsextremen Partei: einer Akademie für Ex-Muslime. "Wer sonst bekämpft den Islam in Deutschland?", fragte er. In einem vor acht Tagen auf einem islamfeindlichen US-Blog erschienenen Videointerview breitet der mutmaßliche Täter, so der Spiegel, über 45 Minuten seine kruden Thesen aus: Der deutsche Staat betreibe eine "verdeckte Geheimoperation", um weltweit saudische Ex-Muslime "zu jagen und ihr Leben zu zerstören". Gleichzeitig erhielten syrische Dschihadisten in Deutschland Asyl.

01.12 Uhr - Saudi-Arabien verurteilt den Angriff auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Dies teilt das Außenministerium des Golfstaates mit. Der mutmaßliche Täter ist nach Angaben des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, ein aus Saudi-Arabien stammender Arzt, der in Sachsen-Anhalt arbeitete. In der Erklärung Saudi-Arabiens wurde der Verdächtige nicht erwähnt.

00.36 Uhr - Im Fahrzeug des mutmaßlichen Täters sei kein Sprengsatz gefunden worden, berichtet der MDR unter Berufung auf die Polizei. Der Bereich um das Auto war zuvor weiträumig abgesperrt worden.



(Zusammengestellt von der Redaktion in Berlin. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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