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29.09.2024 /06:51:46
Israel setzt Luftangriffe fort - Rufe nach Waffenruhe

Beirut/Jerusalem, 29. Sep (Reuters) - Israel hat seine Luftangriffe auf den Libanon fortgesetzt. Dutzende "Terror"-Ziele seien in den vergangenen Stunden getroffen worden, darunter auf Israel gerichtete Abschussvorrichtungen, teilte das israelische Militär am Sonntag mit. Nach dem Tod des langjährigen Hisbollah-Anführers Sajjed Hassan Nasrallah durch einen israelischen Luftangriff forderten Vertreter der USA, Großbritanniens und anderer Staaten eine Waffenruhe. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, die Arbeit sei noch nicht getan. Nasrallahs Tötung sei ein notwendiger historischer Schritt zur Veränderung des Machtgleichgewichts im Nahen Osten gewesen. Der Iran fordert eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats.

US-Präsident Joe Biden sagte auf eine Journalistenfrage, ob eine israelische Bodenoffensive gegen den Libanon unvermeidlich sei: "Es ist Zeit für eine Waffenruhe." Zuvor hatte er die Tötung Nasrallahs als "Maßnahme der Gerechtigkeit" für dessen Opfer bezeichnet. Israel habe das Recht, sich gegen vom Iran unterstützte Gruppen zu verteidigen. Der britische Außenminister David Lammy verlangte nach einem Telefonat mit dem libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati ein Ende der Gewalt. "Wir waren uns einig, dass eine sofortige Waffenruhe notwendig ist, um das Blutvergießen zu beenden." Auch Frankreich verlangte von Israel ein sofortiges Ende der Angriffe. Außenminister Jean-Noel Barrot betonte, Frankreich sei auch gegen eine israelische Bodenoperation im Libanon.

Israel hatte am Samstag die Tötung Nasrallahs bekanntgegeben. Er sei bei einem israelischen Luftangriff auf das Hauptquartier der Miliz in der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden. Nasrallahs Tod dürfte nicht nur ein schwerer Rückschlag für die Hisbollah sein, sondern auch für den Iran. Dessen Revolutionsgarden hatten die Miliz mit Sitz im Libanon 1982 gegründet. Nasrallah führte die Gruppe 32 Jahre lang.

(Von Reuters-Reportern, geschrieben von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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