Zürich, 22. Jan (Reuters) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Bereitschaft bekräftigt, bei Bedarf wieder Negativzinsen einzuführen. Falls die Inflation in der Schweiz zu niedrig ausfalle, könnte die Notenbank Negativzinsen und Devisenmarktinterventionen als Gegenmaßnahmen einsetzen, erklärte SNB-Präsident Martin Schlegel am Mittwoch am Rande des Weltwirtschaftsforum in Davos. "Wir schließen niemals irgendeine Maßnahme aus", sagte er gegenüber "Bloomberg TV". "Es ist auch klar, dass niemand in der Schweiz negative Zinssätze mag", so der Präsident. "Die Schweizerische Nationalbank mag keine Negativzinsen, aber wenn wir es tun müssen, werden wir es tun."
Der Schweiz sind Negativzinsen nicht fremd. Sie setzte dieses Instrument fast acht Jahre ein, bevor sie im September 2022 zu positiven Zinsen zurückkehrte. Im März 2024 vollzog sie abermals eine Kurswende und leitete als erste größere Notenbank einen Zinssenkungszyklus ein. Seitdem hat die SNB den Leitzins auf nunmehr 0,5 Prozent gesenkt und wiederholt ihre Bereitschaft zu einer weiteren geldpolitischen Lockerung signalisiert.
(Bericht von John Revill; bearbeitet von Oliver Hirt, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)