Mailand, 06. Nov (Reuters) - Die italienische Bank Unicredit versucht, Bedenken in Deutschland wegen einer möglichen Übernahme der Commerzbank <CBKG.DE> zu beruhigen. Der Trend in der Branche bedeute, "dass einige schwierige Entscheidungen nötig wären", hieß es in einer Präsentation zu den Quartalszahlen am Mittwoch. "Unicredit ist aber bekannt dafür, diese in konstruktiver Weise mit den Arbeitnehmervertretern zu managen." Zur Frage, ob die Autonomie der Commerzbank gefährdet wäre, hieß es in der Präsentation, Unicredit habe eine zentrale Strategie, aber bei der deutschen Unicredit-Tochter HypoVereinsbank würden alle relevanten Entscheidungen in Deutschland getroffen.
Unicredit hat ein Auge auf die Commerzbank geworfen und über Aktien und Derivate bereits einen Anteil von 21 Prozent an dem deutschen Kreditinstitut aufgebaut. Die Commerzbank will aber unabhängig bleiben, die Gewerkschaften befürchten im Falle einer Übernahme einen Stellenabbau.
Der Weg zu einer Commerzbank-Übernahme sei ein langer, sagte Unicredit-Chef Andrea Orcel dem Sender CNBC. Kurzfristig werde es da keinen Abschluss geben. Die Unicredit habe weiter zwei Optionen, hieß es in der Präsentation: Das Engagement bei der Commerzbank ausbauen bis zu einem Zusammenschluss, wenn die Bedingungen stimmten. Oder den Commerzbank-Anteil abbauen und dabei "hoffentlich einen deutlichen Gewinn" erzielen.
(Bericht von Valentina Za, geschrieben von Sabine Wollrab, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)