Berlin, 06. Nov (Reuters) - Die AfD-Bundesspitze will Mitglieder, die in der Vereinigung "Sächsische Separatisten" aktiv sind, aus der Partei ausschließen. Die Bundessprecher Tino Chrupalla und Alice Weidel hätten für Mittwoch eine Sondertelefonkonferenz des AfD-Bundesvorstandes einberufen, teilte die Partei mit. Die Bundesanwaltschaft hatte am Dienstag bei einer Razzia gegen die mutmaßliche rechtsextremistische Terrorgruppe acht Männer festnehmen lassen. Darunter waren offenbar auch AfD-Mitglieder. Der AfD-Bundesvorstand soll "wegen erheblichen Verstoßes gegen die Grundsätze und Ordnung unserer Partei" ein Parteiausschluss beim zuständigen Landesschiedsgericht beantragen. Bis zur Entscheidung des Schiedsgerichts wollen Chrupalla und Weidel die Mitglieder aber mit sofortiger Wirkung von der Ausübung ihrer gesamten Mitgliedsrechte ausschließen. Man distanziere sich von dieser mutmaßlich neonazistischen Gruppierung und stehe auf dem Boden des Grundgesetzes, heißt es in der Mitteilung. Die Reaktion ist auch wichtig im Zusammenhang eines möglichen AfD-Verbotsverfahrens.
(Bericht von Andreas Rinke; Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)