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19.09.2024 /09:33:14
Ifo-Umfrage - Trend zu mehr Teilzeitarbeit setzt sich fort

Berlin, 19. Sep (Reuters) - Der Trend zur Teilzeitarbeit setzt sich einer Umfrage zufolge in Deutschland fort. 41 Prozent der Unternehmen planen mit der Neueinstellung von Teilzeitkräften, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Befragung von Personalleitern durch das Ifo-Institut in Zusammenarbeit mit dem Dienstleister Randstad hervorgeht. Eine knappe Mehrheit von 54 Prozent hingegen will keine neuen Teilzeitstellen anbieten. Lediglich fünf Prozent der Firmen planen einen Abbau von bestehenden Teilzeitkräften.

"Bereits in den vergangenen fünf Jahren ist der Anteil der Teilzeitkräfte bei der Mehrheit der deutschen Unternehmen gestiegen", sagte Ifo-Forscherin Daria Schaller zu den Ergebnissen der Umfrage. Die Tendenz zu mehr Teilzeit setze sich damit fort. "Die Unternehmen sind hin- und hergerissen", sagte Schaller dazu. Einerseits helfe die Teilzeit dabei, Fachkräfte anzuziehen, andererseits werde der Fachkräftemangel durch die geringere Arbeitszeit noch verstärkt.

79 Prozent der Unternehmen geben an, keine Anreize zu setzen, um Beschäftigte von Teilzeit in Vollzeit zu bringen. Die Betriebe, die Beschäftigte in die Vollzeit holen wollen, versuchen dies am häufigsten mit einer Flexibilisierung der Arbeitszeiten (16 Prozent) und einer betrieblichen Altersvorsorge (zehn Prozent). Danach folgen Kinderbetreuung (acht Prozent) und Flexibilität beim Arbeitsort (sechs Prozent).

Allerdings meinen etwas mehr als 75 Prozent der Befragten, dass Teilzeitstellen für ihr Unternehmen förderlich sind oder wären, so das Ifo-Institut. Von diesen wiederum rechnen 56 Prozent mit einer erhöhten Mitarbeiterzufriedenheit. 51 Prozent gehen davon aus, dass sie durch Teilzeitstellen ihren Personalbedarf besser decken können. Nur 18 Prozent denken jedoch, dass Teilzeitkräfte förderlich für die Produktivität des Unternehmens sind.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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