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15.01.2025 /19:00:28
TOP-THEMA-Insider: Abkommen zu Feuerpause und Geiseln in Gaza erzielt

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Insider zu Reuters: Sechswöchtige erste Phase der Feuerpause



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Insider: Zunächst Freilassung von 33 Geiseln gegen Gefangene



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Zunächst keine offizielle Beestätigigung





(Neu: Erste Reaktionen, Einzelheiten zu Trump, weiterer Hintergrund, Abstimmung am Donnerstag)

- von AndrewMills und Nidal al-Mughrabi und Maayan Lubell
Doha/Jerusalem/Washington, 15. Jan (Reuters) - Nach 15
Monaten Krieg haben Israel und die radikal-islamische
Hamas-Miliz nach Angaben eines Insiders eine Einigung über eine
Feuerpause und die Rückkehr von Geiseln erzielt. Dies erfuhr die
Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch von einer mit dem Vorgang
vertrauten Person. Die Vermittlungsgespräche in Katar seien
abgeschlossen. Der designierte US-Präsident Donald Trump
erklärte, es sei ein Abkommen zu Geiseln in Nahost erzielt
worden. Eine offizielle Stellungnahme der Konfliktparteien oder
der Vermittler lag zunächst nicht vor. Der Vermittler Katar
hatte im Laufe des Tages für den Abend eine Pressekonferenz
angesetzt.

Zuerst hatte das Medium Axios unter Berufung auf US-Kreise von einer Einigung berichtet. Die weiteren Schritte waren zunächst unklar, einschließlich wann das Abkommen in Kraft treten sollte. Trump schrieb auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social zu den Geiseln: "Sie werden bald freikommen." Israels Außenminister Gideon Saar kündigte einen Abbruch seiner Europareise und eine Rückkehr nach Israel in der Nacht an, um an einem Treffen des Sicherheitskabinetts teilzunehmen. Aus israelischen Regierungskreisen verlautete am Mittwochabend, das Kabinett werde wohl der Vorlage zustimmen. Hardliner in der israelischen Regierung haben sich im Vorfeld gegen die sich abzeichnende Vereinbarung gestellt.



INSIDER: ZUNÄCHST KOMMEN 33 GEISELN FREI
 
Den zunächst vorliegenden Informationen zufolge sieht
die Vereinbarung eine anfängliche sechswöchige Waffenruhe vor.
Das israelische Militär solle sich schrittweise aus dem
Gazastreifen zurückziehen. Die Hamas werde zunächst 33
israelische Geiseln freilassen. Darunter seien alle
festgehaltenen Frauen - Zivilistinnen und Soldatinnen - Kinder
und Männer über 50. Israel werde für jede zivile Geisel 30
palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen. Für
jede israelische Soldatin, die in der Gewalt der Hamas sei,
würden 50 palästinensische Gefangene freikommen. Insgesamt
halten die Extremisten rund 100 Geiseln im Gazastreifen fest.

Verhandlungen über eine zweite Phase der Vereinbarung zu Waffenruhe und Geiseln würden am 16. Tag der ersten Phase aufgenommen, hieß es weiter. Es sei zu erwarten, dass dann alle verbliebenen Geiseln freikämen, darunter auch israelische Soldaten - auch Soldatinnen sollten in der ersten Phase freigelassen werden. Auch ein dauerhafter Waffenstillstand und der komplette Abzug des israelischen Militärs aus dem Gazastreifen würden dann voraussichtlich vereinbart. In einer dritten Phase sollten alle sterblichen Überreste übergeben und der Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Palästinenser-Gebiets begonnen werden.

TRUMP: GAZASTREIFEN WIRD KEIN SICHERER HAFEN FÜR TERRORISTEN
In einer ersten Reaktion sprach der türkische
Außenminister Hakan Fidan von einem wichtigen Schritt für die
Stabilität in der Region. Die Bemühungen seines Landes um eine
Zwei-Staaten-Lösung würden weitergehen, sagte Fidan vor der
Presse in Ankara. Trump erklärte später, er werde mit Israel
zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass der Gazastreifen
niemals ein sicherer Hafen für Terroristen werde. Der
Republikaner soll am Montag vereidigt werden. Experten erwarten
eine stärker pro-israelische Politik der neuen Regierung in
Washington.
 
Auch die langfristige Entwicklung im Nahost-Konflikt
blieb zunächst unklar. Die israelische Regierungskoalition von
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt einen eigenen
Palästinenserstaat aus Gazastreifen und Westjordanland strikt
ab. Vielmehr hat sie während des Krieges gegen die Hamas den Bau
israelischer Siedlungen im von Israel besetzten Westjordanland
vorangetrieben. Dieser seit Jahren betriebene Siedlungsbau wird
von den Vereinten Nationen verurteilt, ist international nicht
anerkannt und verstößt gegen das Völkerrecht.

Die Einigung wurde nach langen Verhandlungen unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens erzielt. Zuletzt wurde Trumps bevorstehender Amtsantritt am 20. Januar als Frist für eine Vereinbarung gesehen. Der Republikaner hatte mit schweren Konsequenzen gedroht, wenn die Geiseln nicht vorher freigelassen werden. Der Krieg begann mit dem Überraschungsangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln verschleppt. In der Folge drang Israels Militär in den Gazastreifen ein. Dabei wurden palästinensischen Gesundheitsbehörden zufolge inzwischen mehr als 46.000 Menschen getötet.

(Weitere Bereichterstattung Susan Heavey, Andrew Mills und James Mackenzie Geschrieben von Scot W. Stevenson und Sabine Ehrhardt, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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