15. Jan (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den seit dem 7. Oktober 2023 dauernden Krieg zwischen Israel und der radikalen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen sowie um den Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen:
19.44 Uhr - Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schreibt auf dem Kurznachrichtendienst X, es gebe gegenwärtig die Hoffnung, dass die Geiseln freikommen und dass "das Sterben im Gazastreifen ein Ende findet". Weiter: "Alle, die Verantwortung tragen, sollten jetzt dafür sorgen, dass diese Chance genutzt wird."
19.32 Uhr - Die Berichte über einige Einigung zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas geben den Staatsanleihen von Israel, Jordanien und Ägypten zunächst Auftrieb. Dies geht aus Daten des Anbieters Tradeweb hervor. Der israelische Schekel steigt zunächst um rund 0,35 Prozent zum Dollar. Der Waffenstillstand "verringert das geopolitische Risiko bis zu einem gewissen Grad, auch wenn sich nun die Frage stellt, wie lange er hält", sagt Michael Brown, Forschungsstratege bei Pepperstone in London. Jedoch sei die Nachricht von einer Vereinbarung größtenteils an den Märkten eingepreist gewesen.
19.27 Uhr - Die Vereinten Nationen (UN) mahnen eine Beseitigung der Hindernisse für Hilfslieferungen an die Bevölkerung im Gazastreifen an. Dazu gehörten unter anderem der Zusammenbruch von Recht und Ordnung und das Fehlen von Treibstoff, sagt eine Sprecherin des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA). Die UN könne nur so viel Hilfe liefern, wie die Bedingungen vor Ort zuließen.
18.43 Uhr - Die israelische Regierung wird einem Insider zufolge am Donnerstag vermutlich mehrheitlich für die Annahme der Vereinbarung mit der Hamas über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln stimmen. Das verlautet aus Regierungskreisen.
18.33 Uhr - Die Vereinbarung einer Waffenruhe für den Gazastreifen ist dem türkischen Außenminister Hakan Fidan zufolge ein wichtiger Schritt für die Stabilität in der gesamten Region. Die Türkei werde sich weiterhin für eine Zwei-Staaten-Lösung in dem seit Jahrzehnten dauernden Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern einsetzen. Die israelische Regierungskoalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, die so weit rechts steht wie keine vor ihr, lehnt allerdings einen eigenen Palästinenserstaat aus Gazastreifen und Westjordanland strikt ab. Vielmehr hat sie selbst mitten im Krieg gegen die Hamas den Bau israelischer Siedlungen im von Israel besetzten Westjordanland vorangetrieben. Dieser seit Jahren betriebene Siedlungsbau wird von den Vereinten Nationen verurteilt, ist international nicht anerkannt und verstößt gegen das Völkerrecht.
18.25 Uhr - Die Hamas wird einem Insider zufolge 33 Geiseln in der ersten sechs Wochen langen Phase freilassen. Es würden mindestens drei Geiseln jede Woche in dieser Periode freikommen. Insgesamt sind noch rund hundert Geiseln in der Gewalt der Hamas. Verhandlungen über eine zweite Phase der Vereinbarung zu Waffenruhe und Geiseln würden am 16. Tag der ersten Phase aufgenommen. Es sei zu erwarten, dass dann alle verbliebenen Geiseln freikommen, darunter auch israelische Soldaten - Soldatinnen sollen wie alle Frauen bereits in der ersten Phase freigelassen werden. Auch ein dauerhafter Waffenstillstand und der komplette Abzug des israelischen Militärs aus dem Gazastreifen werden dann voraussichtlich vereinbart. In einer dritten Phase sollten alle sterblichen Überreste übergeben und der Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Gazastreifens begonnen werden.
18.04 Uhr - Der noch nicht von den beiden Seiten offiziell verkündeten Vereinbarung zufolge wird die Hamas laut Insider zunächst 33 israelische Geiseln freilassen. Darunter seien alle festgehaltenen Frauen, Kinder und Männer über 50. Die Hamas werde zuerst weibliche Geiseln - Zivilistinnen und Soldatinnen - und Minderjährige unter 19 Jahren freilassen, danach Männer über 50 Jahre. Israel werde für jede zivile Geisel 30 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen. Für jede israelische Soldatin, die in der Gewalt der Hamas sei, würden 50 palästinensische Gefangene freikommen. Insgesamt halten die Extremisten rund 100 Geiseln im Gazastreifen fest.
18.00 Uhr - Pro Tag sollen der noch nicht offiziell getroffenen Vereinbarung zwischen Hamas und Israel zufolge 600 Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gebracht werden. 300 Lkw seien für den Norden des Gazastreifens vorgesehen. Auch Treibstoff soll in den weitgehend zerstörten Küstenstreifen gebracht werden.
17.50 Uhr - Die Vereinbarung zwischen Israel und der radikalen Hamas sieht einem Insider zufolge eine anfängliche sechswöchige Waffenruhe vor. Zudem sollen Geiseln aus der Gewalt der Hamas freikommen, sagt der mit den Verhandlungen vertraute Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Offiziell verkündet wurde die Einigung am Mittwoch allerdings noch nicht. Im Gegenzug zur Freilassung der Geiseln sollten palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen werden. Das israelische Militär solle sich schrittweise aus dem Gazastreifen zurückziehen.
17.04 Uhr - Die israelische Regierung wird voraussichtlich am Donnerstag über eine Vereinbarung mit der Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln abstimmen. Das geht aus einer Stellungnahme des Außenministeriums hervor. Ressortchef Gideon Saar werde seine Europa-Reise abkürzen, damit er an der Abstimmung des Sicherheitskabinettes und der Regierung über die Vereinbarung teilnehmen könne. "Aufgrund der Fortschritte bei den Verhandlungen zur Geiselbefreiung hat Minister Saar seinen diplomatischen Besuch, der morgen in Ungarn hätte fortgesetzt werden sollen, abgebrochen. Er wird heute Abend nach Israel zurückkehren, um an den erwarteten Diskussionen und Abstimmungen im Sicherheitskabinett und in der Regierung teilzunehmen", erklärt das Außenministeriums.
16.31 Uhr - Der Vermittler Katar kündigt eine Pressekonferenz an, ohne jedoch eine Uhrzeit zu nennen. Ein Insider spricht davon, dass sie am Abend stattfinden werde. In einer Einladung der staatlichen Nachrichtenagentur heißt es, die Konferenz werde von Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani geleitet. Dieser ist auch Außenminister. Katar, Ägypten und die USA haben in den vergangenen Monaten in dem Konflikt vermittelt.
14.19 Uhr - Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erklärt, dass die Hamas noch keine Antwort auf den Vorschlag für ein Gaza-Abkommen gegeben habe. Kurz zuvor hatte ein offizieller Vertreter Israels gesagt, die Hamas habe einer Vereinbarung über eine Feuerpause und eine Freilassung von Geiseln zugestimmt.
14.10 Uhr - Die radikal-islamische Hamas hat nach Angaben eines offiziellen Vertreters Israels einem Vorschlag für eine Feuerpause im Gazastreifen und einer Freilassung von Geiseln zugestimmt. Es gehe um die Vorlage, die von den katarischen Vermittlern gemacht worden sei.
08.45 Uhr - Ungeachtet der unter Hochdruck laufenden Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen hat das israelische Militär seine Offensive in dem Palästinenser-Gebiet nach eigenen Angaben fortgesetzt. In einer gemeinsamen Mitteilung der Armee mit dem israelischen Inlandsgeheimdienst Schin Bet heißt es, in den vergangenen 24 Stunden seien etwa 50 "Terror-Ziele" im Gazastreifen angegriffen worden. In Katar versuchten die Unterhändler unterdessen, eine Vereinbarung, die neben einer Feuerpause unter anderem auch die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der radikal-islamischen Hamas vorsieht, zum Abschluss zu bringen. Nach Darstellung von Vertretern der Vermittler-Staaten Katar, Ägypten und USA sowie der Kriegsparteien Israel und Hamas ist eine Einigung in greifbarer Nähe. Allerdings geht es wohl noch um Details. Jake Sullivan, der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, sagte, er hoffe, dass ein Abkommen noch diese Woche erreicht werden könne.
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