Berlin, 09. Nov (Reuters) - Nach dem Scheitern der Ampel verliert die SPD in einer Erhebung an Zustimmung bei den Bürgern. Nach den neuesten Daten, die das Meinungsforschungsinstitut INSA für "Bild am Sonntag" erhoben hat, gibt die SPD im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt ab, erreicht nur noch 15 Prozent. Auch die anderen Ampel-Koalitionspartner können von dem Bruch nicht profitieren: Die Grünen stagnieren bei zehn Prozent, die FDP wäre mit unverändert vier Prozent nicht im nächsten Bundestag vertreten. Die Union bleibt stärkste Kraft, erreicht wie in der Vorwoche 32 Prozent. Die AfD gewinnt leicht hinzu, kommt auf 19 Prozent (plus ein Prozentpunkt). Die Linke bleibt bei vier Prozent und würde damit die Fünf-Prozent-Hürde nicht überwinden. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) verliert ebenfalls leicht, erreicht sieben Prozent (minus ein Prozentpunkt). Auf sonstige Parteien entfallen neun Prozent (plus ein Prozentpunkt).
In einer weiteren repräsentativen Umfrage des Instituts im Auftrag der Zeitung sank die persönliche Zustimmung in der Bevölkerung für Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Lediglich 21 Prozent der Befragten gaben an, mit der Arbeit von Scholz zufrieden zu sein ? ein Rückgang von vier Prozentpunkten im Vergleich zur vorherigen Umfrage vom 18. Oktober. Im Gegensatz dazu stieg die Unzufriedenheit mit dem Kanzler auf 72 Prozent (plus fünf Prozentpunkte).
Wenn die Bürger den nächsten Kanzler direkt wählen könnten, würden 35 Prozent für Merz stimmen. Im Vergleich zur Umfrage vom 4. Oktober ist das ein Anstieg von vier Prozentpunkten. Scholz käme auf 18 Prozent (minus fünf Prozentpunkte), Habeck würde 16 Prozent (plus drei Prozentpunkte) erreichen.
In der Frage nach einer künftigen Koalitionspräferenz wünschen sich 29 Prozent der Befragten eine "Große Koalition" aus CDU/CSU und SPD. Die sogenannte "Deutschland-Koalition" aus CDU/CSU, SPD und FDP favorisieren 16 Prozent, während Schwarz-Grün auf neun Prozent und die Kenia-Koalition (CDU/CSU, SPD, Grüne) auf acht Prozent kommen. Eine Jamaika-Koalition (CDU/CSU, Grüne, FDP) kommt lediglich auf drei Prozent Zustimmung
(geschrieben von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)