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09.11.2024 /23:06:56
FOKUS 1-Katar setzt Vermittlung zwischen Hamas und Israel vorerst aus

(neu: Katarisches Außenministerium)

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Katar: Vermittlung könnte wieder aufgenommen werden

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Zuletzt waren mehrere Verhandlungsrunden gescheitert
 
Doha/Kairo, 09. Nov (Reuters) - Angesichts der
Eskalation des Kriegs zwischen Israel und der
radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen setzt Katar seine
Bemühungen um einen Waffenstillstand aus. Die Vermittlung könnte
jedoch wieder aufgenommen werden, wenn "die Parteien ihre
Bereitschaft und Ernsthaftigkeit zeigen, den brutalen Krieg zu
beenden", teilte das katarische Außenministerium in Doha am
Samstagabend mit. Zusammen mit den USA und Ägypten hatte sich
das Emirat durch indirekte Verhandlungen mit den
Konfliktparteien um eine Waffenruhe im Gazastreifen und die
Freilassung von Geiseln bemüht. Diverse Verhandlungsrunden waren
zuletzt ergebnislos geblieben. Die Hamas und Israel werfen sich
gegenseitig vor, eine Einigung zu blockieren. Die Hamas hatte am
7. Oktober 2023 Israel überfallen, zahlreiche Menschen getötet
und weitere als Geiseln verschleppt. Seitdem geht Israel
militärisch gegen Ziele im Gazastreifen vor.

Das katarische Außenministerium teilte zudem mit, dass Presseberichte über die Zukunft des politischen Büros der Hamas in Doha inakkurat seien. Weitere Einzelheiten nannte die Behörde zunächst nicht. Nach Angaben aus Washington vom Freitag haben die USA ihrerseits Katar mitgeteilt, dass die Anwesenheit der Hamas in Doha nicht mehr akzeptabel sei, nachdem die militante Palästinensergruppe den jüngsten Vorschlag für eine Feuerpause und ein Geiselabkommen abgelehnt habe. Das Emirat sei auch zu dem Schluss gekommen, dass das politische Büro der Hamas in der katarischen Hauptstadt Doha seinen Zweck nicht mehr erfülle. Aus Hamas-Kreisen verlautete indes, die Gruppe sei von Katar nicht darüber informiert worden, dass ihre Anführer in dem Land nicht mehr willkommen seien. Katar beherbergt die politische Führung der Hamas seit 2012 im Rahmen einer Vereinbarung mit den USA. Von Israel und der Hamas lagen keine offiziellen Stellungnahmen vor.

(Bericht von Andrew Mills; geschrieben Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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