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13.11.2024 /12:30:42
FOKUS 1-Europas Anleger bleiben vor US-Inflationsdaten in Deckung

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Trump ante portas macht Börsen zu schaffen

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US-Inflationsdaten am Nachmittag

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Rekordkurssprung bei Siemens Energy

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Just Eat Takeaway steigen nach Grubhub-Verkauf
 
(Neu: Europäische Börsen, Just Eat, Bitcoin, Ölpreise)
Frankfurt, 13. Nov (Reuters) - Die Anleger in Europa
bleiben angesichts politisch unruhiger Zeiten und in Erwartung
wichtiger US-Inflationsdaten auf der Hut. Dax <.GDAXI> und
EuroStoxx50 <.STOXX50E> notierten am Mittwochvormittag nur je 0,2
Prozent höher bei 19.080 und 4735 Punkten, obwohl die Dax-Werte
Siemens Energy <ENR1n.DE> und RWE <RWEG.DE> mit kräftigen
Kurssprüngen glänzten.

Neben der Regierungskrise nach dem Ampel-Aus in Deutschland treiben die Anleger Sorgen wegen der neuen Amtszeit des designierten US-Präsidenten Donald Trump um. "Die Sorge, dass eine erneute 'America First'-Politik massiv auf die Exporte in die USA drücken könnte, kommt jetzt immer stärker zum Tragen", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die europäischen Autowerte gerieten <.SXAP> entsprechend unter Druck: Der Sektorindex <.SXAP> gab um rund ein Prozent nach. Auch Technologiewerte <.SX8P> zählten zu den Verlierern. Bei der Regierungsbildung schart Trump Mitstreiter wie Tesla <TSLA.O>-Chef Elon Musk um sich. Der reichste Mann der Welt soll eine neue Einrichtung für mehr Regierungseffizienz leiten.

Die US-Börsen zeigten sich ersten Indikationen zufolge nach ihrem Vortagesrutsch erneut leicht schwächer. Im Fokus stehen die US-Inflationsdaten für Oktober, die für die Ausrichtung der Zinspolitik der Notenbank wichtig sind. Anleger sollten vor allem die Kerninflation im Auge behalten, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Diese ist der Fed nach wie vor zu hoch, insbesondere in den Bereichen Mieten, Dienstleistungen und Transport."

KURSEXPLOSION BEI SIEMENS ENERGY

Mit Abstand größter Dax-Gewinner war Siemens Energy <ENR1n.DE>. Die Titel des Energietechnik-Konzerns hoben mit bis zu 21 Prozent so stark ab wie noch nie und markierten ein Rekordhoch von 47,13 Euro. Den Analysten vom Finanzhaus Berenberg zufolge sind die Marktteilnehmer von den angehobenen Mittelfristzielen und dem geringer als befürchtet ausgefallenen Verlust vor Sonderposten positiv überrascht worden. Die Experten der Investmentbank Jefferies verwiesen auf die weiter starke Auftragslage. "Das Jahr 2024 zeichnet das Bild einer starken langfristigen Wachstumsstory", hieß es bei der Bank Goldman Sachs.

RWE <RWEG.DE> konnte mit seinem an den Finanzmärkten lange erwarteten Aktienrückkauf punkten. Die Aktien stiegen um bis zu 8,9 Prozent auf ein Sechs-Wochen-Hoch von 32,81 Euro. Der Energiekonzern will eigene Aktien im Volumen von bis zu 1,5 Milliarden Euro zurückkaufen. "Die Kapitalallokation war ein bedeutender Diskussionspunkt bei RWE", sagten die Analysten der Investmentbank RBC Capital. Europaweit konnten Energieaktien <.SXEP> zulegen. Der Branchenindex stieg um 1,5 Prozent. Die Ölpreise zogen um knapp ein Prozent an. Marktteilnehmern zufolge stützten Anzeichen für ein kurzfristig verknapptes Öl-Angebot die Kurse, während sinkende Nachfrageprognosen für Anspannung sorgten.

VERKAUF IN USA TREIBT JUST EAT

Die Erleichterung der Anleger über den Verkauf der kriselnden US-Tochter GrubHub bescherte der "Lieferando"-Mutter Just Eat Takeaway <TKWY.AS> mit 22 Prozent den größten Kurssprung seit gut zwei Jahren. Im SDax ging es für Auto1 <AG1G.DE> mehr als 15 Prozent nach oben. Der Online-Gebrauchtwagenhändler hob nach einem Rekordquartal erneut seine Jahresziele an.

Beim Bitcoin <BTC=> blieb die bislang unerreichte Marke von 90.000 Dollar in Sichtweite. Nach den jüngsten Kurssprüngen gab die Cyberdevise Bitcoin <BTC=> am Mittwoch jedoch um rund ein Prozent auf 87.272 Dollar nach. Kurz vor der Wiederwahl Trumps in der vergangenen Woche hatte ein Bitcoin noch knapp 68.000 Dollar gekostet. Trump hat angekündigt, die USA zum "Krypto-Zentrum des Planeten" zu machen.

(Bericht von Anika Ross, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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