Nachricht


20.02.2025 /14:11:11
UKRAINE-TICKER-Habeck ruft Europa zu Geschlossenheit auf und wirft Trump Verrat vor

20. Feb (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

13.35 Uhr - Nach den Verbalattacken von US-Präsident Donald Trump gegen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj fordert Vize-Kanzler Robert Habeck Europa zu mehr Handlungsfähigkeit auf. Dass Trump sich auf die Seite des russischen Präsidenten Wladimir Putin schlage, müsse alle Alarmglocken läuten lassen, sagt der Grünen-Kanzlerkandidat RTL und ntv. "Das hat nichts mehr mit Wachruf zu tun." Europa müsse nun schnell handlungsfähig werden und ein Unterstützungspaket für die Ukraine schaffen. Nötig sei ein europäischer Verbund zur Finanzierung der Ukraine-Hilfe, auch der militärischen Ausgaben. Es brauche dringend eine europäische Reformagenda hin zu mehr und schnelleren Entscheidungen. Das bedeute, dass die Staaten bereit sein müssten, mehr Kompetenzen nach Europa abzugeben. "Wir müssen uns auf unsere eigene Stärke berufen und die entwickeln. Das, was Donald Trump dort macht, ist Verrat. Anders kann man es nicht nennen", bekräftigt Habeck frühere Kritik.

13.26 Uhr - Der russische Außenminister Sergej Lawrow erwartet schon bald den Besuch seines chinesischen Amtskollegen Wang Yi in Moskau. Lawrow würdigt zudem die russisch-chinesischen Beziehungen als einen zunehmend wichtigen Faktor bei der Stabilisierung der internationalen Lage. "Wir haben Ihren Besuch in Moskau vereinbart. Unser nächster Kontakt wird also bereits in der Russischen Föderation stattfinden", zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass Lawrow nach Gesprächen mit Wang am Rande des G20-Ministertreffens in Südafrika.

13.15 Uhr - Russlands Regierung zeigt sich von den jüngsten EU-Sanktionen unbeeindruckt. Russland habe selbst seine Aluminiumlieferungen nach Europa in den vergangenen Jahren reduziert und werde nach anderen Abnehmern suchen, sagt Industrie- und Handelsminister Anton Alichanow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Die EU-Botschafter haben sich am Montag auf das 16. Paket von Sanktionen gegen Russland verständigt. Es verbietet den Import von Primäraluminium aus Russland und wird voraussichtlich am Montag von den EU-Außenministern beschlossen. "Ich denke, es ist nicht besonders heikel. In Anbetracht der Tatsache, dass wir die Lieferungen dorthin in den letzten Jahren reduziert haben. Wir werden uns nach Ersatzmärkten umsehen", zitierte Tass Alichanow.

12.48 Uhr - Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes GRU hält eine Waffenruhe in diesem Jahr für möglich. "Ich denke, es wird geschehen", sagt Kyrylo Budanow in einem YouTube-Interview. "Die meisten Voraussetzungen dafür sind gegeben." Einzelheiten nennt der GRU-Chef nicht. "Wie lange es dauern wird und wie effektiv es sein wird, ist eine andere Frage", fügt Budanow hinzu. Die meisten ukrainische Politiker lehnen die Idee einer Waffenruhe ab und warnen, dass diese Russland nur Zeit geben würde, wieder aufzurüsten und sich auf weitere Aggressionen vorzubereiten.

11.40 Uhr - Russland hat die Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als "inakzeptabel" verurteilt, der US-Präsident Donald Trump vorgeworfen hatte, in einer russischen "Desinformationsblase" zu leben. "Die Wortwahl von Selenskyj und vielen Vertretern des Kiewer Regimes lässt sehr zu wünschen übrig", sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. "Dass Selenskyjs Beliebtheit sinkt, ist eine absolut offensichtliche Tendenz." Peskow wollte sich jedoch nicht zu genauen Zahlen zu den Zustimmungswerten von Selenskyjs äußern, die laut Meinungsumfragen in der Ukraine bei über 50 Prozent liegen. Selenskyj hatte am Mittwoch mehrere Behauptungen Trumps mit dem Verweis auf eine "russische Desinformationsblase" zurückgewiesen, unter anderem, dass seine Beliebtheitswerte bei nur vier Prozent lägen. Peskow fügte hinzu, dass es offensichtlich Differenzen zwischen Washington und Kiew gebe. Er warf der Ukraine vor, das Geld ausländischer Steuerzahler unkontrolliert auszugeben und sich gegen Versuche zu wehren, Rechenschaft über die Verwendung der Mittel abzulegen.

11.29 Uhr - Nach den Verbalattacken von US-Präsident Donald Trump gegen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj will der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez am Montag zu einem Solidaritätsbesuch in die Ukraine reisen. Er möchte Präsident Selenskyj seine Unterstützung aussprechen, kündigt Sanchez auf der Online-Plattform X an.

10.51 Uhr - Russland hält nach eigenen Angaben einen neuen Gefangenenaustausch mit den USA nach dem Riad-Treffen für möglich. Dies stehe auf der Agenda, nachdem man bei den Gesprächen in Saudi-Arabien mit den USA eine Wiederaufnahme der Beziehungen auf allen Ebenen vereinbart habe, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Die Gespräche mit den USA in Riad hätten zu einer allgemeinen Annäherung beigetragen. In Russland befinden sich mindestens zehn US-Bürger in Haft, darunter zwei, die von den USA als "zu Unrecht inhaftiert" eingestuft wurden. Kurz vor dem Treffen der Außenminister Russlands und der USA in der saudi-arabischen Hauptstadt hatte Russland einen US-Staatsbürger freigelassen.

10.05 Uhr - Die Ukraine meldet wieder massive russische Luftangriffe. Dabei sei die ukrainische Gasinfrastruktur beschädigt worden, teilt der ukrainische Energieminister German Galuschtschenko mit. Ziel der russischen Angriffe sei es, die Produktion von Gas zu stoppen, das die Bürger unter anderem zum Heizen benötigten. In der südlichen Region Odessa kam es dem Energieversorger DTEK zufolge durch die erneuten Angriffe in einem Bezirk zu Ausfällen bei der Strom- und Wärmeversorgung. Das ukrainische Militär teilt mit, Russland habe in der Nacht mit 161 Drohnen und etwa 14 Raketen angegriffen. Mit den Raketen habe Russland kritische Infrastruktur in der nordöstlichen Region Charkiw attackiert. Das Militär habe 80 Drohnen abgeschossen. 78 Drohnen seien vom Radar verschwunden und wohl von der elektronischen Luftabwehr abgefangen worden.

07.21 Uhr - Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben Energieanlagen in der Region Odessa im Süden der Ukraine angegriffen. Der Energieversorger DTEK teilt mit, seine Anlagen seien die zweite Nacht in Folge beschossen worden. Nach einem Angriff am Mittwoch seien in einem Bezirk von Odessa Strom und Heizung ausgefallen. Die russischen Truppen greifen seit langem immer wieder kritische Infrastruktur in der Ukraine an.

06.26 Uhr - Die russischen Streitkräfte haben ihrem Generalstab zufolge einen Großteil der von der Ukraine eingenommenen Gebiete in der russischen Oblast Kursk zurückerobert. "Über 800 Quadratkilometer wurden befreit, das sind etwa 64 Prozent des ursprünglich vom Feind besetzten Territoriums (1268 Quadratkilometer)", sagt Generaloberst Sergej Rudskoi vom Generalstab der Zeitung "Krasnaja Swesda". Russland rücke gegen die ukrainischen Truppen in alle Richtungen vor. Das ukrainische Militär war Anfang August in Kursk eingerückt, um einen Entlastungsangriff an der Ostfront vorzunehmen. Seither liefern sich ukrainische und russische Soldaten auf russischem Gebiet heftige Kämpfe. Kursk grenzt an die ukrainische Region Sumy im Nordosten.

00.50 Uhr - US-Präsident Donald Trump hat seine Kritik am ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erneuert. Selenskyj hätte bei den Gesprächen mit Russland dabei sein können, wenn er gewollt hätte, sagte Trump auf einer Konferenz in Florida. Selenskyj mache "einen schrecklichen Job". Trump sagte weiter, er hoffe auf einen baldigen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine.

(Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.