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Erdbeben der Stärke 6,8 erschüttert Region |
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Chinesische Behörden melden mindestens 53 Tote |
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Erdstöße auch in Nepal, Bhutan und Nordindien zu spüren |
(durchgehend neu) |
Peking/Kathmandu, 07. Jan (Reuters) - Bei einem schweren |
Erdbeben in Tibet sind chinesischen Behörden zufolge mindestens |
53 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere seien zudem am |
Dienstag verletzt worden. Das Epizentrum des Bebens der Stärke |
6,8 lag demnach in einer Tiefe von zehn Kilometern im ländlichen |
Tingri an der Nordflanke des Himalaya-Gebirges. Das Gebiet ist |
ein Ausgangspunkt für Trekking-Touren zum etwa 80 Kilometer |
entfernten Mount Everest, dem höchsten Gipfel der Erde. Die |
Erschütterungen waren bis weit über die autonome chinesische |
Region Tibet hinaus zu spüren: Selbst in der rund 400 Kilometer |
entfernten nepalesischen Hauptstadt Kathmandu rannten Bewohner |
aus ihren Häusern. Auch im benachbarten Nepal, Bhutan und |
Nordindien war das Beben zu spüren. |
Das Erdbeben erschütterte die Region um die Stadt Shigatse um 09.05 Uhr Ortszeit. Es folgten Dutzende Nachbeben mit Stärken von bis zu 4,4. In dem Gebiet leben insgesamt 800.000 Menschen. Im Umkreis von 20 Kilometern rund um das Epizentrum liegen nach staatlichen chinesischen Angaben Dutzende Dörfer, in denen rund 6900 Menschen wohnen. Mehr als 1000 Häuser seien beschädigt worden, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Präsident Xi Jinping forderte einen umfassenden Such- und Rettungseinsatz.
Aus Nepal lagen zunächst keine Informationen über Todesopfer oder Zerstörungen vor, wie ein Sprecher der dortigen Katastrophenschutzbehörde mitteilte. "Wir haben die Polizei, Sicherheitskräfte und die Lokalbehörden mobilisiert, um Informationen zu sammeln." Viele Dörfer in der dünn besiedelten nepalesischen Grenzregion sind nur zu Fuß zu erreichen. Der zum Zeitpunkt des Bebens einzige Bergsteiger in Nepal mit einer Genehmigung für eine Everest-Besteigung habe das Basislager bereits verlassen gehabt, nachdem er den Gipfel nicht erreicht habe, sagte ein Vertreter des Tourismusministeriums. Es habe sich um einen Deutschen gehandelt. Im Winter kommen nur wenige Bergsteiger und Wanderer nach Nepal.
Im Südwesten Chinas, sowie in Nepal und Nordindien gibt es häufiger Erdbeben. Allein 2015 starben etwa 9000 Menschen nach einem Erdstoß der Stärke 7,8 in der Nähe von Kathmandu.
(Bericht von Joe Cash, Ryan Woo, Gopal Sharma, Jatindra Dash, geschrieben von Christian Rüttger, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)