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04.10.2024 /21:06:43
Insider - Macron sprach mit Wall-Street-Bankern über Steuern und Haushalt

New York/Paris, 04. Okt (Reuters) - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Insidern zufolge bei einem Treffen mit hochrangigen US-Bankern um Verständnis für die Haushaltsprobleme des EU-Landes geworben. Der ehemalige Investmentbanker Macron habe bei dem Treffen mit 13 Financiers am 24. September - während der UN-Generaldebatte - auch über die Möglichkeit von Steuererhöhungen gesprochen, sagten in den vergangenen Tagen drei Personen, die Macron selbst hörten. Einem der Insider zufolge bat er die Banker, auf etwaige Steuererhöhungen nicht überzureagieren. Es würde sich um gezielte und vorübergehende Maßnahmen handeln, die der schwachen Wirtschaft in Europa geschuldet seien.

Den Angaben zufolge traf sich Macron mehr als eine Stunde lang unter anderem mit John Waldron, Präsident von Goldman Sachs <GS.N>; Stephen Schwarzman, Chef von Blackstone <BX.N>; Mary Erdoes, Chefin der Vermögensverwaltung bei JPMorgan <JPM.N>; Jim Zelter, Co-Präsident von Apollo Global Management <APO.N> sowie Dan Simkowitz, Co-Präsident von Morgan Stanley <MS.N>. Einem der Insider zufolge machte der Staatschef ihnen keine Versprechen. Macrons Büro hatte das Treffen in einer knappen Erklärung bekanntgeben und lehnte nun eine Stellungnahme ganz ab.

Frankreich droht ein Haushaltsdefizit in diesem Jahr von mehr als sechs Prozent. Ministerpräsident Michel Barnier hat Steuererhöhungen für reiche Privatpersonen und große Unternehmen angekündigt. Ausländische Investoren halten etwa die Hälfte der französischen Staatsschulden, ein deutlich höherer Anteil als bei anderen EU-Staaten wie Deutschland, Italien und Spanien. Eine Steuererhöhung wäre eine Kehrtwende. Frankreich hat während Macrons bisheriger Amtszeit die Steuern für große Unternehmen gesenkt.

(Bericht von Nupur Anand und Michel Rose Geschrieben von Scot W. Stevenson, redigiert von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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