Berlin, 20. Feb (Reuters) - Restaurants, Kneipen, Hotels und andere Beherbergungsstätten haben im vergangenen Jahr nur wegen Preiserhöhungen mehr Geld eingenommen. Das deutsche Gastgewerbe steigerte seinen Umsatz zwar um 0,6 Prozent im Vergleich zu 2023, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Allerdings schrumpften die Einnahmen inflationsbereinigt (real) um 2,6 Prozent.
Das Gastgewerbe sieht sich auch durch steigende Kosten unter Druck. Nach einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes fürchtet jedes dritte Unternehmen, 2025 in die Verlustzone zu rutschen. "Viele stehen mit dem Rücken zur Wand", sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick jüngst. Nur jeder fünfte Betrieb schaue optimistisch nach vorn.
Die Statistiker hatten bereits im Januar auf Basis der Zahlen bis November eine erste Schätzung für 2024 veröffentlicht. Nun liegen auch die Daten für Dezember vor. Im Schlussmonat verzeichnete die Branche real einen Umsatzrückgang von 2,6 Prozent zum November und nominal ein Minus von 2,2 Prozent.
Die Gastronomie musste im vergangenen Jahr einen realen Umsatzrückgang von 3,8 Prozent wegstecken. Die Beherbergungsbranche meldete ein Minus von 0,4 Prozent.
Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 fällt die Bilanz mau aus: Zwar stieg der nominale Umsatz im gesamten Gastgewerbe nach deutlichen Preissteigerungen um 9,9 Prozent, wie die Statistiker erklärten. Werden diese aber herausgerechnet, sank der reale Gastgewerbeumsatz 2024 um 13,1 Prozent im Vergleich zu 2019.
(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Thomas Seythal)