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12.11.2024 /12:23:18
FOKUS 2-KI-Aussichten überstrahlen Infineons trüben Gesamtausblick

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Umsatz- und Margenrückgang erwartet

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Schwache Nachfrage der Autobauer ist Bremsklotz

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KI-Geschäft soll sich 2025 und 2026 jeweils verdoppeln
 
(Neu: KI-Ausblick, Kursgewinne)
Frankfurt, 12. Nov (Reuters) -

Eine insgesamt schleppende Nachfrage macht dem Halbleiter-Hersteller Infineon <IFXGn.DE> zu schaffen. "Aktuell bieten unsere Endmärkte, mit Ausnahme von Künstlicher Intelligenz, kaum Wachstumsimpulse, die zyklische Erholung verzögert sich", sagte Konzern-Chef Jochen Hanebeck bei einer Pressekonferenz am Dienstag. "Daher stellen wir uns für 2025 auf einen verhaltenen Geschäftsverlauf ein." Der Umsatz mit Leistungshalbleitern für KI-Server werde sich dagegen auf 500 Millionen Euro mehr als verdoppeln. "Die Schwelle von einer Milliarde Euro werden wir voraussichtlich innerhalb der nächsten zwei Jahre überschreiten."

Diese positiven Aussichten für ein zukunftsträchtiges
Geschäftsfeld ermunterte Anleger nach anfänglichem Zögern zum
Einstieg bei Infineon. Die im Leitindex Dax <.GDAXI> notierte
Aktie steuerte nach zwischenzeitlichen Verlusten mit einem Plus
von bis zu 6,4 Prozent auf den größten Tagesgewinn seit mehr als
einem Monat zu.
 
KLASSISCHE GESCHÄFTSFELDER SCHWÄCHELN

In den Geschäftsbereichen jenseits von KI läuft es für Infineon dagegen alles andere als rund. Vor allem Autohersteller zögerten mit Bestellungen und bauten stattdessen ihre Lagerbestände an Chips ab, erläuterte Hanebeck. "Wir erwarten, dass sich diese Entwicklung zum Ende des Kalenderjahres noch beschleunigen wird. Außerdem stagniert der Anteil der Elektroautos in vielen Regionen, und es ist unwahrscheinlich, dass sich das in den ersten Monaten 2025 ändert." Die einzige Ausnahme sei China, wo Infineon über eine starke Marktposition verfüge. Wie sich eine mögliche Verschärfung der Konfrontation zwischen der Volksrepublik und den USA nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl auf das Geschäft des Münchener Konzerns auswirken werde, lasse sich bislang nicht abschätzen.

Die geringe Auslastung der Fabriken schmälere neben einem Preisdruck und negativen Währungseffekten die Ertragskraft, fügte Hanebeck hinzu. Um diese Belastungen abzufedern, hatte er vor einigen Monaten ein Sparprogramm aufgelegt, das unter anderem den Abbau und die Verlagerung tausender Arbeitsplätze umfasst. Darüber hinaus will Infineon die Investitionen im angelaufenen Geschäftsjahr 2024/2025 um etwa zehn Prozent auf rund 2,5 Milliarden Euro zurückfahren. Aus diesem Grund liege der Ausbau der neu eröffneten Fabrik im malaysischen Kulim vorerst auf Eis.

ZURÜCKHALTENDER AUSBLICK

Für das Geschäftsjahr 2024/2025 erwartet Infineon einen leicht rückläufigen Umsatz, nachdem die Erlöse 2023/2024 um acht Prozent auf 14,96 Milliarden Euro fielen. Die Segmentergebnis-Marge werde sich voraussichtlich auf etwa 15 bis knapp 20 Prozent von zuletzt 20,8 Prozent verschlechtern. Für das aktuelle Quartal stellte der Konzern einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro und eine Marge von rund 15 Prozent in Aussicht.

Die Ziele für 2024/2025 lägen zwar unter seinen und den Markterwartungen, kommentierte Analyst Janardan Menon von der Investmentbank Jefferies. Allerdings sinke durch den zurückhaltenden Ausblick das Risiko von Prognose-Senkungen im Verlauf des neuen Geschäftsjahres. In den vergangenen Monaten hatte Infineon die Ziele für 2023/2024 mehrfach angepasst.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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