Nachricht


18.09.2024 /15:02:46
FOKUS 1-Söder schließt Koalition von Union und Grünen kategorisch aus

*

CSU-Chef: Schwarz-Grün kommt unter keinen Umständen infrage



*

Söder: Nur Distanzierung von Grünen hilft Union über 30 Prozent



*

Söder: Migration wächst dem Land über den Kopf

*

Söder: Brücke zwischen Merz und mir ist steinern und fest
 
(neu: weitere Äußerungen von Söder)
München, 18. Sep (Reuters) - CSU-Chef Markus Söder
schließt eine Koalition der Union mit den Grünen nach der
nächsten Bundestagswahl erneut aus. "Schwarz-Grün ist ein No-Go,
und die CSU wird das verhindern", sagte der bayerische
Ministerpräsident am Mittwoch bei einer Klausurtagung der
CSU-Landtagsfraktion im oberfränkischen Kloster Banz. "In der
Wirtschaftspolitik stellen wir fest, dass in Berlin keine
Kompetenz herrscht. Deswegen wiederhole ich an der Stelle
nochmal aus tiefer, tiefer Überzeugung, dass für uns
Schwarz-Grün unter keinen Umständen infrage kommt", sagte Söder.
"Ich freue mich, dass Friedrich Merz auch auf dem Weg ist."

Söder und CDU-Chef Merz hatten am Dienstag angekündigt, dass Merz Kanzlerkandidat beider Parteien bei der Bundestagswahl am 28. September 2025 werden soll. Die Positionierung gegenüber den Grünen war zuletzt eine der Streitfragen in der Union. Merz, schließt eine Koalition mit den Grünen zumindest derzeit aus. "Aus heutiger Sicht würde ich sagen, es geht nicht", hatte Merz am Dienstag gesagt, diese Option aber nicht grundsätzlich ausgeschlossen: "Wenn es sich in den nächsten 12 Monaten anders entwickelt, können wir schauen".

Söder lehnte dies am Mittwoch erneut kategorisch ab,
auch mit Blick auf das Stimmenpotenzial von CDU und CSU. "Eine
Union, die 30 plus haben will, dauerhaft, die muss sich von den
Grünen distanzieren. Sonst bleibt sie dauerhaft unter 30
Prozent", sagte Söder. Als Wahlkampfthemen nannte Söder
Migrations- und Wirtschaftspolitik. "Die Migration wächst dem
Land über den Kopf und wir spüren eine tiefe
Deindustrialisierung", sagte Söder und verwies unter anderem auf
die Krise bei Volkswagen <VOWG_p.DE>, den Verkauf der
Bahn-Tochter Schenker nach Dänemark und die
Übernahmepläne der italienischen Unicredit bei der
Commerzbank <CBKG.DE>.
Söder versuchte erneut, Sorgen in der CDU zu zerstreuen,
er könne Merz im Wahlkampf ähnlich in die Parade fahren wie vor
der Bundestagswahl 2021 dem damaligen CDU-Chef und
Kanzlerkandidaten Armin Laschet. "Ich unterstütze Friedrich
Merz", bekräftigte der CSU-Vorsitzende. "Am Ende zählt das Wort
zwischen Merz und mir", sagte Söder. "Das ist die Brücke. Und
diese Brücke ist steinern und fest." Söder nannte auch die
Übereinstimmung beider Parteien in der Migrationspolitik. "Die
Wunde oder die schwere Narbe beim Thema Asyl, die ist geheilt",
sagte Söder. "Wir sind wieder zusammen. Und das ist das
Verdienst von Friedrich Merz." Die CSU könne mit Merz
"hervorragend Wahlkampf machen in Bayern", sagte Söder und
forderte erneut ein schärferes Vorgehen in der
Flüchtlingspolitik.

(Bericht von Jörn Poltz, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.