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Einigung auf Verlängerung von Krediten bis Ende 2027 |
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BayWa steigt bei österreichischer RWA aus |
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2025 Kapitalerhöhung um 150 Millionen Euro geplant |
(neu: weitere Details) |
München, 28. Dez (Reuters) - |
Das Sanierungskonzept für die BayWa <BYWGnx.DE> ist beschlossene Sache. Der Münchner Agrar- und Baustoffkonzern hat sich eigenen Angaben zufolge mit den beiden Großaktionären und den meisten Gläubigerbanken auf den Weg aus der existenzbedrohenden Krise geeinigt, wie er am Samstag mitteilte. Bis Ende 2027 will sich die BayWa durch den Verkauf der meisten Auslandsbeteiligungen und eine radikale Schrumpfkur selbst wieder auf gesunde Beine stellen. Ein erster Schritt ist schon gemacht: Mit dem Verkauf des Minderheitsanteils am österreichischen Schwesterkonzern RWA AG kommen 176 Millionen Euro in die Kasse.
Für das nächste Jahr ist eine Kapitalerhöhung um 150 |
Millionen Euro geplant, bei der die Großaktionäre mitziehen |
wollen. Die BayWa bestätigte damit Informationen von Reuters. |
Allerdings muss die Hauptversammlung vorher noch zustimmen. Die |
Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG (BRB) und die |
österreichische Raiffeisen Agrar Invest garantieren, dass die |
BayWa die neuen Aktien losbekommt. Großaktionäre und die Banken |
hatten den hochverschuldeten Konzern schon in den vergangenen |
Monaten mit gut einer Milliarde Euro gestützt. |
Die Einigung über die Verlängerung der mehr als fünf |
Milliarden Euro Schulden bis Ende 2027 gelang gerade noch vor |
dem Auslaufen eines Stillhalteabkommens zum Jahresende. Laut |
Finanzkreisen sollen die Gläubiger dafür mehr Zinsen bekommen. |
Ein Schuldenschnitt, bei dem sie auf einen Teil der Kredite |
verzichten müssten, sei nicht geplant. Bis die Verträge stehen, |
könne es bis Ende April dauern, teilte die BayWa mit. Bis dahin |
wollten die Gläubiger weiter stillhalten. |
Der Konzern will angesichts akuter Liquiditätsengpässe |
den jahrelangen Expansionskurs umkehren und die meisten |
Auslandsbeteiligungen verkaufen. Damit sollen vier Milliarden |
Euro hereinkommen, die zur Tilgung eines Großteils der Schulden |
verwendet werden sollen, wie Reuters Anfang Dezember erfahren |
hatte. Die BayWa gibt damit fast zwei Drittel des Umsatzes ab. |
In einem ersten Schritt trennt sich die BayWa dabei bis |
Ende März von ihrem 47,5-Prozent-Anteil am Lagerhaus- und |
Baustoff-Konzern RWA Raiffeisen Ware Austria (RWA AG). Das |
Anteilspaket geht an die RWA-Genossenschaft, die bereits 49,99 |
Prozent an der RWA hält. Die Genossenschaft ist zugleich mit |
28,3 Prozent der zweitgrößte Aktionär der BayWa. Die beiden |
Unternehmen hatten sich vor 25 Jahren mit einer |
Überkreuzbeteiligung verbündet, echte Synergien wurden trotz eng |
verwandter Geschäfte aber nie erreicht. |
Zum Verkauf stehen auch der niederländische Getreide- |
und Soja-Händler Cefetra und der neuseeländische Obsterzeuger |
T&G Global (Turners & Growers). Mit dem Verkauf der |
übrigen Anteile an der Wind- und Solarprojekt-Tochter BayWa r.e. |
will man sich bis 2027 Zeit lassen, weil das Geschäft zurzeit |
lahmt. Mit einer Kapitalspritze könnte der Miteigentümer EIP |
(Energy Infrastructure Partners) jedoch schon früher die |
Mehrheit übernehmen, wie BayWa r.e. kurz vor Weihnachten |
mitgeteilt hatte. |
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)