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07.11.2024 /13:27:33
Forscher: Ampel-Aus kann Konsumstimmung und Weihnachtsgeschäft belasten

Berlin, 07. Nov (Reuters) - Der Bruch der Bundesregierung droht Konsumforschern zufolge auf die Verbraucherstimmung durchzuschlagen - ausgerechnet im gerade angelaufenen Weihnachtsgeschäft. "Wir gehen davon aus, dass das Ampel-Aus belastend auf die Konsumstimmung wirken wird", sagte Rolf Bürkl vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Denn die Verunsicherung der Verbraucher, die ohnehin schon sehr ausgeprägt ist, dürfte zunehmen."

Den Konsumenten fehle nun zunehmend Planungssicherheit. Die sei insbesondere für größere Anschaffungen überaus wichtig. "Auch die Haushalte benötigen - ähnlich wie Unternehmen - für ihre Investitionen Planungssicherheit", sagte Konsumforscher Bürkl. "Zudem besteht die Gefahr, dass das Weihnachtsgeschäft belastet wird."

Dabei hat sich die Stimmung unter den deutschen Verbrauchern angesichts der abflauenden Inflation gerade erst auf das höchste Niveau seit mehr als zwei Jahren verbessert. Die NIM-Konsumforscher prognostizieren für November eine Aufwärtsbewegung ihres Barometers um 2,7 auf minus 18,3 Punkte. Dies ist der zweite Anstieg in Folge und zugleich der höchste Stand seit April 2022.

Der deutsche Einzelhandel rechnet im gerade begonnenen Weihnachtsgeschäft bislang mit einem leichten Umsatzplus. Die Einnahmen dürften im November und Dezember um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf insgesamt 121,4 Milliarden Euro wachsen, sagte der Handelsverband Deutschland (HDE) voraus. "Die Entwicklung des Weihnachtsgeschäfts fügt sich in das Gesamtjahr 2024 ein, die Umsätze bleiben trotz eines schwierigen Umfelds und vieler Ungewissheiten stabil", sagte HDE-Präsident Alexander von Preen. Es sei eine Binsenweisheit, dass der Konsum zu einem hohen Anteil Psychologie sei. "Und hier sieht es aktuell nicht richtig gut aus", sagte von Preen. "Krieg in der Ukraine, Kämpfe im Nahen Osten und große wirtschaftliche Verunsicherung." Das führe dazu, dass die Menschen ihr Geld eher zusammenhielten.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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