(Neu: Auch EU bestellt chinesischen Botschafter ein)
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Pekinger Außenministerium: China liegen andere Fakten vor
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Deutschland bestellte chinesischen Botschafter ein
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Auch EU übt Kritik an China und vollzieht denselben Schritt
Peking, 09. Jul (Reuters) - China hat den Vorwurf |
zurückgewiesen, ein deutsches Aufklärungsflugzeug über dem Roten |
Meer mit einem Laser ins Visier genommen zu haben. Die deutschen |
Informationen stimmten nicht mit den der chinesischen Seite |
bekannten Fakten überein, sagte eine Sprecherin des |
Außenministeriums am Mittwoch in Peking. China und Deutschland |
sollten eine faktenbasierte Haltung einnehmen und enger |
kommunizieren, um Missverständnisse und Fehleinschätzungen zu |
vermeiden. Das Auswärtige Amt in Berlin hatte den Vorfall als |
"vollkommen inakzeptabel" bezeichnet und bestellte den |
chinesischen Botschafter ein. Dies tat inzwischen auch die |
Europäische Union (EU) in Brüssel. |
Bei dem deutschen Flugzeug handelte es sich den Angaben der Bundesregierung zufolge um eine Maschine zur Seeüberwachung im Rahmen des EU-Militäreinsatzes "Aspides". Dieser soll die Handelsschifffahrt im Roten Meer vor Angriffen der Huthi-Miliz aus dem Jemen schützen. Die Miliz hat sich im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas an die Seite der radikal-islamischen Palästinenserorganisation gestellt.
Die Außenamtssprecherin in Peking erklärte dazu, die chinesische Marine sei für Geleitschutz im Golf von Aden und in den Gewässern um Somalia im Einsatz. Damit nehme sie ihre Verantwortung als wichtiger Staat wahr und leiste einen Beitrag zur Sicherheit der internationalen Seewege.
Das Auswärtige Amt in Berlin hatte dagegen von einer Gefährdung deutschen Personals und der Störung des Einsatzes gesprochen. Deshalb sei der Botschafter einbestellt worden. Der Sprecher für EU-Außen- und Sicherheitspolitik, Anouar El Anouni, erklärte, der Einsatz eines Lasers durch das chinesische Militär gegen ein deutsches Flugzeug auf Aspides-Patrouille sei gefährlich und inakzeptabel. Dieses Vorgehen habe Einsatzkräfte gefährdet und den Auftrag des Flugzeugs beeinträchtigt.
(Reuters-Büro Peking und Brüssel, geschrieben von Elke Ahlswede, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)