Berlin, 26. Sep (Reuters) - Die Verbraucherlaune in Deutschland hat sich überraschend leicht aufgehellt. Das Barometer für das Konsumklima im Oktober stieg auf minus 21,2 Punkte von revidiert minus 21,9 Zählern im Vormonat, wie die GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) am Donnerstag mitteilten. Von Reuters befragte Volkswirte hingegen hatten für Oktober einen weiteren leichten Rückgang erwartet. In ersten Reaktionen hieß es dazu:
"Die GfK-Daten zeigen unter dem Strich eine Stabilisierung des privaten Konsums auf einem niedrigen Niveau an. Man muss man aber weiterhin feststellen, dass die Haushalte nicht bereit sind, mehr auszugeben, obwohl die Einkommenserwartungen und auch die tatsächlichen Realeinkommen gestiegen sind. Vielleicht ist das vor dem Hintergrund der jüngsten negativen Schlagzeilen rund um die Automobilindustrie, die Diskussion um die Deindustrialisierung Deutschlands und das inkohärnte Bild der Politik nicht so verwunderlich. Einen Wendepunkt markiert der leichte Anstieg des Konsumentenvertrauens ganz sicher nicht."
"Die Stimmung berappelt sich etwas, von einem Durchstart bleibt sie weit entfernt. Verunsicherung und Zurückhaltung stehen weiter auf der Tagesordnung. Immerhin aber ist das Konsumklima seit einem halben Jahr etwas besser als über weite Strecken davor. Letztlich ist es die reale Einkommensentwicklung, die sich bessert und aufatmen lässt. Die hohe Sparneigung zeigt aber, dass Geld noch immer lieber behalten statt ausgegeben wird. Den Optimismus befördert das Konsumklima nicht, der private Verbrauch bleibt an der Leine."
(Bericht von Rene Wagner - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)