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17.10.2024 /12:25:01
VW-Betriebsrat wartet noch immer auf Plan gegen Krise

Berlin, 17. Okt (Reuters) - Sechs Wochen nach der Ankündigung zu Stellenabbau und Werksschließungen hat der Vorstand von Volkswagen <VOWG_p.DE> nach Darstellung des Betriebsrats noch keinen genauen Plan vorgelegt. Die Frage nach Zugeständnissen der Arbeitnehmerseite erübrige sich, "weil sich die Arbeitgeberseite ihrerseits bisher noch nicht in der Lage sah, zu sagen, was sie denn nun will", sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Jürgen Mahnkopf in einer Reuters am Donnerstag vorliegenden Betriebszeitung. "Bisher hat der Vorstand nur gesagt, was er nicht mehr will ? und eine Reihe an Tarifverträgen gekündigt. Was stattdessen kommen soll, bleibt bisher ein Rätsel."

VW hatte Anfang September einen drastischen Sparkurs angekündigt und einen Stellenabbau mit Werksschließungen in Deutschland in den Raum gestellt. Der Vertrag zur Beschäftigungssicherung und der Haustarifvertrag wurden gekündigt. Entlassungen und Schließungen seien noch nicht vom Tisch genommen, ergänzte der Betriebsrat. Das sei keine bloße Drohgebärde des Vorstands, um Druck in der Tarifverhandlung aufzubauen, ergänzte Betriebsratschefin Daniela Cavallo. In der ersten Verhandlungsrunde zum Haustarif sei das Unternehmen mit leeren Händen gekommen.

Das Schließen von Standorten wäre eine Kampfansage, auf die der Betriebsrat "an allen Fronten und auf allen Ebenen" reagieren würde. "Die Folge wäre ein gelähmter Konzern", warnte Mahnkopf. Die Atmosphäre zwischen Management und Betriebsrat ist nach Worten Cavallos "den Umständen entsprechend ernst, kritisch und auch kontrovers." Im Verhandlungsmodus seien die Sozialpartner noch nicht. Es gehe noch um ein gemeinsames Verständnis der Themen auf Basis von Zahlen und Fakten. Dennoch hätten alle gerne eine Lösung vor Weihnachten. "Ob das gelingt, muss sich zeigen und ist nicht sicher", sagte Mahnkopf.



(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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