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05.07.2024 /16:10:16
FOKUS 1-Thyssenkrupp Steel Europe hat Interessenten für HKM-Beteiligung

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Thyssenkrupp prüft möglichen Verkaufsprozess



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Stahl-AR-Vizechef - Thyssenkrupp hat großes Interesse an Verkauf



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Zukunft von HKM unklar, Mitarbeiter in Sorge
 
(Neu: Äußerungen Wetzels, CE Capital Partners schweigt)
Frankfurt, 05. Jul (Reuters) -

Die Stahltochter von Thyssenkrupp <TKAG.DE> lotet einen Verkauf ihrer Beteiligung an den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM) aus. "Wir bestätigen, dass ein Interessent für den Erwerb der HKM an uns herangetreten ist", erklärte ein Sprecher des Unternehmens am Freitag. Ein möglicher Verkaufsprozess werde jetzt in enger Abstimmung unter den Gesellschaftern ergebnisoffen geprüft. Dabei habe man insbesondere die Verantwortung für die rund 3000 Mitarbeiter im Blick. Die Hamburger Beteiligungsgesellschaft CE Capital Partners habe sich im Präsidium des Aufsichtsrats vorgestellt und ihr Konzept erläutert, zitierte die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" den Vize-Chef des Stahl-Aufsichtsrats Detlef Wetzel. CE Capital Partners lehnte eine Stellungnahme ab.

IG Metall und Betriebsräte fordern seit Monaten ein
Konzept für HKM. Sie befürchten, dass das Unternehmen beim Umbau
von Thyssenkrupp auf der Strecke bleiben könnte. Einen Plan für
den grünen Umbau der Produktion gibt es im Gegensatz zu
Thyssenkrupp Steel Europe bislang nicht. Thyssenkrupp-Stahlchef
Bernhard Osburg arbeitet derzeit an einem Businessplan für den
größten deutschen Stahlkonzern. Konzernchef Miguel Lopez treibt
derweil Pläne für ein 50:50-Stahl-Joint-Venture mit der
Energieholding des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky
voran.
 
Es wird erwartet, dass die Produktionskapazitäten
reduziert werden, da sie im Vergleich zur Nachfrage zu groß
sind. HKM produziert im Jahr rund vier Millionen Tonnen Stahl.
"Thyssenkrupp Steel hat ein großes Interesse daran, einen Käufer
für HKM zu finden", sagte Wetzel der Zeitung. Thyssenkrupp Steel
Europe ist an der Duisburger HKM mit 50 Prozent beteiligt. Der
niedersächsische Rivale Salzgitter <SZGG.DE> hält 30 Prozent. Der
französische Konzern Vallourec <VLLP.PA> will sein Paket mit 20
Prozent bereits seit längerer Zeit verkaufen.

(Bericht von Tom Käckenhoff, Christoph Steitz, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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