Sydney/Tokio, 16. Jun (Reuters) - Die asiatischen Börsen haben am Montag die Nerven behalten, während die Ölpreise erneut angestiegen sind. Auch wenn sich im Konflikt zwischen Israel und dem Iran bisher keine Entspannung abzeichnete und die weltweiten wirtschaftlichen Probleme immer noch Sorgen bereiten, gab es keine Anzeichen von Panik unter den Anlegern. Die japanische Börse hat am Montag fester tendiert. In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> 1,0 Prozent auf 38.193,39 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notierte 0,6 Prozent höher bei 2.771,81 Zählern. Die Börse Shanghai blieb fast unverändert bei 3.377,50 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagnierte bei 3.862,32 Punkten.
Die Anleger richten nun ihren Blick auf die Sitzung der US-Notenbank Fed, die für Mittwoch auf dem Plan steht. "Der Ausschuss wird eine neue Reihe von Wirtschaftsprognosen veröffentlichen und wir erwarten, dass die Linie für die Zinsprognosen, die zuletzt eine mittlere Erwartung von zwei Zinssenkungen in diesem Jahr zeigte, stattdessen nur eine Senkung in diesem Jahr prognostiziert", sagte Michael Feroli, Leiter der US-Wirtschaftsabteilung bei JPMorgan.
Die Bank of Japan (BOJ) hält am Dienstag eine geldpolitische Sitzung ab und es wird allgemein erwartet, dass sie die Zinssätze bei 0,5 Prozent belässt, sich aber die Möglichkeit einer Straffung zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr offen lässt. Es gibt auch Spekulationen darüber, dass die BOJ eine Verlangsamung des Abbaus ihrer Staatsanleihenbestände ab dem nächsten Finanzjahr in Betracht ziehen könnte.
Nachdem der japanische Nikkei nach dem Angriff Israels auf den Iran am Freitag gefallen war, hat er sich am Montag wieder stabilisiert, wobei ein schwächerer Yen die Stimmung stützte. "Die Anleger waren weniger besorgt über die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten, und der Markt sah keine Notwendigkeit für weitere Ausverkäufe", sagte Kentaro Hayashi, Senior Strategist bei Daiwa Securities. Es herrsche Optimismus, dass der Konflikt durch das Eingreifen von Ländern wie den USA und Russland eingedämmt werden könne, fügte er hinzu. Die Automobilhersteller stiegen aufgrund des schwächeren Yen, wobei Honda und Nissan um 3,4 Prozent beziehungsweise um ein Prozent zulegten. Toyota stieg um 0,4 Prozent. Nippon Steel stieg um 2,4 Prozent, nachdem US-Präsident Donald Trump am Freitag das 14,9 Milliarden Dollar schwere Übernahmeangebot für US Steel <X.N> genehmigt hatte.
Die Devisenmärkte blieben am Montag ruhig. Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,2 Prozent auf 144,43 Yen <JPY=> und legte leicht auf 7,1843 Yuan <CNY=> zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,8122 Franken <CHF=>. Parallel dazu fiel der Euro <EUR=> um 0,2 Prozent auf 1,1531 Dollar und zog leicht auf 0,9366 Franken <EURCHF=> an.
Die Ölpreise sind am Montag im frühen asiatischen Handel nach oben geklettert. Nachdem Israel und der Iran am Sonntag neue Angriffe gestartet hatten, waren die Befürchtungen groß, dass eine Eskalation der Kämpfe einen breiteren regionalen Konflikt auslösen und die Ölexporte aus dem Nahen Osten weitgehend unterbrechen könnte. Der Ölpreis stieg um ein Prozent, nachdem er in der vergangenen Woche um 13 Prozent angestiegen war, was die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank bei ihrer Sitzung am Mittwoch verringern dürfte, falls die Inflation anhält. Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 1,0 Prozent auf 75,00 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI <CLc1> notierte 1,2 Prozent fester bei 73,88 Dollar.
Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich am Freitag mit einem Minus von 1,8 Prozent bei 42.197,79 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 <.SPX> verlor 1,1 Prozent auf 5.976,97 Zähler, und der technologielastige Nasdaq <.IXIC> gab 1,3 Prozent auf 19.406,83 Stellen nach.
(Bericht von Junko Fujita und Wayne Cole, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)