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Berlin, 21. Jan (Reuters) - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert von der EU neue Vorschläge zur Kooperation mit den USA unter ihrem neuen Präsidenten Donald Trump. "Die EU sollte den USA Angebote zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit machen", sagte das Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, Wolfgang Niedermark, am Dienstag. "Möglichkeiten, zum beiderseitigen Nutzen enger zusammenzuarbeiten, gibt es weiterhin viele." Als Beispiele nannte er Regulierungsfragen, technische Standards und robustere Lieferketten.
Trump zog am Montag zum zweiten Mal ins Weiße Haus ein. "Viele der Ankündigungen Trumps waren in dieser Form zu erwarten", sagte Niedermark zu den Erlassen, die der Republikaner unterzeichnet hat. "Er will multilaterale Mechanismen aushebeln, und das stellt uns vor Herausforderungen." Das betreffe auch internationale Bemühungen um wirksamen Klimaschutz.
"Wir müssen deshalb mit den USA im Gespräch bleiben, gezielt unsere Kontakte pflegen und eine positive transatlantische Agenda entwickeln", forderte der BDI-Vertreter. Die Europäer unterhielten mit den USA die größte bilaterale Handels- und Investitionsbeziehung der Welt, von der beide Seiten profitierten. Die EU-Kommission habe Optionen, wie sie entschlossen auf neue Zölle auf Waren aus der EU reagieren und Gegenmaßnahmen einleiten könnte. "Aber das sollte nicht der erste Reflex sein", sagte Niedermark.
Trump hat angedroht, Importe aus der EU mit Zöllen zu belegen. Trump erklärte zuletzt etwa das globale Mindeststeuerabkommen für die USA als unwirksam. In einem präsidialen Memorandum ordnete er an, dass das 2021 von der Biden-Regierung mit fast 140 Ländern ausgehandelte Abkommen "keine Kraft oder Wirkung" in den USA habe.
(Bericht von René Wagner, redigiert von Thomas Seythal)