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06.11.2024 /15:00:14
BÖRSEN-TICKER-US-Wahlen befeuern Trading-Plattform Robinhood

Frankfurt, 06. Nov (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:

14.45 Uhr - Stark gestiegene Umsätze mit Wertpapieren in der US-Wahlnacht lassen die Kassen von Robinhood <HOOD.O> klingeln und treiben die Anteilsscheine der Trading-Plattform vorbörslich um elf Prozent an. Im Übernachthandel, den Robinhood seit dem vergangenen Jahr außerhalb der normalen Handelszeiten anbietet, sei so viel los gewesen wie noch nie. Am meisten gehandelt worden sei dabei mit Papieren von Tesla <TSLA.O>, Nvidia <NVDA.O> und Coinbase <COIN.O>, hieß es von Robinhood. Außerdem wechselten mehr als 400 Millionen wahlbezogene Kontrakte den Besitzer, da die Händler auf den Ausgang der Wahl wetteten. Robinhood kassiert eine Gebühr von einem Cent für jeden gehandelten Kontrakt dieser Art.

14.20 Uhr - US-Chipwerte sind nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl begehrt. Aktien von Nvidia <NVDA.O>, Micron <MU.O>, Broadcom <AVGO.O>, Qualcomm <QCOM.O> und Advanced Micro Devices <AMD.O> steigen im vorbörslichen US-Geschäft um bis zu drei Prozent. Intel <INTC.O> gewinnen 4,4 Prozent. "In Anbetracht von Trumps Mantra 'America First' ist zu erwarten, dass er der Unterstützung heimischer Technologie, insbesondere der Herstellung von begehrten Halbleitern, Vorrang einräumen wird", sagt Susannah Streeter, Finanzexpertin bei Hargreaves Lansdown. Das Nachsehen hätten chinesische und taiwanesische Firmen, die sich sehr wahrscheinlich auf Zölle einstellen müssen. Die in den USA notierten Aktien des Auftrags-Chipherstellers Taiwan Semiconductor Manufacturing  <TSM.N> fallen um 1,9 Prozent.

11.07 Uhr - Nach dem voraussichtlichen Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentenwahl bahnt sich an der Wall Street <.SPX> <.IXIC> eine deutlich positive Eröffnung mit Kurszuwächsen von zwei Prozent oder mehr an. Die S&P-500-Futures klettern auf ein Rekordhoch. Börsianer hoffen, dass die Unternehmen von Trumps Steuer- und Regulierungspolitik profitieren werden.

10.51 Uhr - Nach dem sich abzeichnenden Wahlsieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl gerät der Goldpreis <XAU=> unter Druck. Das Edelmetall, das zuletzt einen Rekord nach dem nächsten verbucht hat, verbilligt sich in der Spitze um 1,5 Prozent auf 2701 Dollar je Feinunze. Experten zufolge lassen die Investoren angesichts der aktuellen Dollar-Stärke <.DXY> und der steigenden Renditen von US-Anleihen Gold links liegen. Alexander Zumpfe, Edelmetall-Händler bei Heraeus, geht allerdings davon aus, dass das Interesse an Gold als sicherer Hafen schon bald wieder steigen könnte, sollten die angekündigten protektionistischen Maßnahmen Trumps, wie höhere Zölle und Handelsschranken, umgesetzt werden.

10.50 Uhr - Die französische Bank Credit Agricole <CAGR.PA> kann Anleger mit ihren Quartalszahlen nicht überzeugen. Die Aktien verlieren in der Spitze fast sechs Prozent, obwohl der Gewinnrückgang von 4,7 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro im dritten Quartal kleiner ausfiel als von Analysten befürchtet. Auf die Stimmung drückte ein überraschendes Minus bei den Einnahmen aus dem Versicherungsgeschäft, wie die Analysten von Jefferies erläuterten. Im Investmentbanking lief es dagegen gut, hier legten die Erlöse um 8,2 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro zu. Lebhafte Märkte haben in den letzten Monaten die Anleger zum Handeln und die Unternehmen zur Kreditaufnahme ermutigt und die Kapitalmarktaktivitäten weltweit angekurbelt. Das kam Investmentbanken in den USA und Europa zugute.

10.40 Uhr - Im vorbörslichen US-Handel schießen die Aktien der Trump Media & Technology Group <DJT.O> um mehr als 40 Prozent nach oben. Donald Trump besitzt eine Mehrheitsbeteiligung an der Muttergesellschaft der Plattform Truth Social. Nachdem Fox News prognostiziert hat, dass er die Demokratin Kamala Harris besiegt hat, beansprucht Trump den Sieg im Präsidentschaftswahlkampf 2024 für sich. Bis zum Schlusskurs am Vortag hat sich die Bewertung der Titel seit ihrem Debüt im März fast verdoppelt.

10.09 Uhr - Die Aussicht auf eine Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus belastet die Autowerte. Die Titel von BMW <BMWG.DE>, Porsche <P911_p.DE>, Mercedes-Benz <MBGn.DE> und Volkswagen <VOWG_p.DE> verlieren im Dax <.GDAXI> zwischen 6,7 und 3,6 Prozent. Der europäische Autoindex <.SXAP> notiert bis zu 2,1 Prozent schwächer. Die ohnehin in der Krise steckenden deutschen Autobauer fürchten die Verhängung von Strafzöllen auf Autos unter einer neuen Trump-Regierung. Für sie dürften nun noch härtere Zeiten anbrechen, prognostiziert Jürgen Molnar von RoboMarkets. Die Strafzölle könnten zu einem weiteren Belastungsfaktor auf der schon langen Liste der Autobauer werden. BMW wird zusätzlich zu dem sich anbahnenden Wahlsieg Trumps auch von enttäuschenden Quartalszahlen belastet. Probleme mit einem vom Continental <CONG.DE> gelieferten Bremssystem und die hartnäckige Marktschwäche in China kosten den Münchner Autobauer Gewinn.

10.00 Uhr - Die Aussicht auf eine Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus schlägt Anleger bei Europas Windkraftkonzernen in die Flucht. Das dänische Windenergieunternehmen Orsted und der Windturbinenhersteller Vestas verlieren jeweils mehr als neun Prozent. Der deutsche Rivale Nordex <NDXG.DE> gibt rund vier Prozent nach. Trump hatte angekündigt, Offshore-Windkraftprojekte per Dekret an seinem ersten Tag im Amt zu streichen. Analysten der Jyske Bank warnten zudem davor, dass etwaige Zölle Auswirkungen auf die Erträge von Vestas haben könnten. Die Aktien des deutschen Energieversorgers RWE <RWEG.DE>, der ebenfalls über Windkraftanlagen verfügt, fallen um 2,5 Prozent.

09.42 Uhr - Der wahrscheinliche Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl lässt die in Wien notierten Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) um mehr als zehn Prozent steigen. Die österreichische Bank ist die größte westliche Bank in Russland und steht aufgrund ihrer Aktivitäten in dem Land unter Beobachtung der US-Sanktionsbehörde Ofac. Am Markt wird darüber spekuliert, dass die RBI von einer von Trump angekündigten russlandfreundlicheren Politik profitieren könnte.

09.28 Uhr - Die deutlichen Zuwächse in den ersten neun Monaten bei Hensoldt <HAGG.DE> erfreuen die Aktienanleger. Die Titel des Rüstungszulieferers steigen in der Spitze um knapp neun Prozent auf 34,70 Euro, den höchsten Stand seit mehr als zwei Monaten. Sie sind damit stärkster MDax <.MDAXI>-Wert. Die steigenden Militärausgaben nach dem russischen Überfall auf die Ukraine halten Hensoldt auf Wachstumskurs. Rheinmetall <RHMG.DE> notieren im Dax <.GDAXI> 1,9 Prozent fester.

09.18 Uhr - Angesichts des zunehmenden Vorsprungs von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl werfen Anleger US-Staatsanleihen aus ihren Depots. Im Gegenzug klettert die Rendite zehnjähriger Treasuries um bis zu 18 Basispunkte auf 4,471 Prozent auf den höchsten Stand seit Juli. Trumps Pläne zur Einschränkung der Einwanderung sowie zu Steuersenkungen und Zöllen werden von Investoren als negativ für Anleihen angesehen.

08.39 Uhr - Die Aussicht auf einen Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl lässt die in Frankfurt notierten Aktien von Tesla <TSLA.O> <TSLA.F> im Frühhandel um mehr als 14 Prozent steigen. Elon Musk, der Hauptaktionär von Tesla, hat Trump während seines Wahlkampfes unterstützt.

07.35 Uhr - Der nach der US-Präsidentschaftswahl stärkere Dollar <.DXY> macht dem Öl- und Kupferpreis deutlich zu schaffen. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl <CLc1> verbilligen sich jeweils um bis zu zweieinhalb Prozent auf 73,64 und 70,23 Dollar je Fass. Auch der Kupferpreis rutscht um bis zu 2,1 Prozent auf 9537 Dollar je Tonne ab. Eine stärkere US-Währung macht in Dollar gehandelte Rohstoffe für Besitzer anderer Währungen teurer, was wiederum zu einer gedämpften Nachfrage führt.

07.09 Uhr - Spekulationen auf einen Sieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl treiben den Dollar <.DXY> deutlich nach oben. Der Dollar-Index steigt um bis zu 1,7 Prozent auf ein Vier-Monats-Hoch von 105,19 Punkten. Analysten gehen davon aus, dass Trumps Pläne zur Zoll- und Einwanderungspolitik die Inflation in die Höhe treiben und die künftige US-Geldpolitik damit wieder restriktiver ausfallen könnte. Bei der Wahl deutete sich angesichts der laufenden Stimmenauszählung zunehmend ein Trend für einen Sieg von Trump gegen seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris an. Das Nachsehen hat der Euro <EUR=>, der um 1,9 Prozent auf 1,0718 Dollar abrutscht und damit auf dem niedrigsten Stand seit Anfang Juli notiert. Die angedrohten Zollerhöhungen Trumps auch gegenüber Europa ließen sorgenvoll auf die kommenden Monate blicken, erklären die Analysten der Helaba.

(Zusammengestellt vom Reuters Marktteam. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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