Nachricht


15.10.2024 /14:05:30
FOKUS 1-MTU Aero Engines erwartet nun operativ Milliardengewinn

*

Triebwerkshersteller erhöht Gewinnprognose

*

Neun-Monats-Zahlen übertreffen die Erwartungen

*

MTU-Aktie steigt um 5,5 Prozent auf Rekordhoch
 
(neu: Hintergrund, Analystenprognosen, Kurs)
Nürnberg, 15. Okt (Reuters) -

Beim Münchner Triebwerkshersteller MTU Aero Engines <MTXGn.DE> läuft das Geschäft besser als gedacht. Der Zulieferer von Airbus <AIRG.DE> und Boeing <BA.N> schraubte am Dienstag seine Gewinnerwartungen für das laufende Jahr nach oben und rechnet nun operativ mit einem Milliardengewinn. Erwartet werde ein bereinigtes Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von etwas mehr als einer Milliarde Euro, teilte MTU mit. Im August hatte der Dax-Konzern die Prognose bereits auf 950 bis 980 Millionen Euro angehoben; Analysten rechneten zuletzt im Schnitt mit 969 Millionen. "Die Anpassung basiert auf einer positiven Entwicklung in allen Geschäftsfeldern in einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld", erklärte das Management.

Nach neun Monaten kommt MTU bereits auf ein bereinigtes Ebit von 744 (Vorjahr: 597) Millionen Euro, was einer operativen Umsatzrendite von 14 Prozent entspricht. Analysten hatten nach einer Erhebung von MTU im Schnitt nur mit 705 Millionen Ebit gerechnet. Der bereinigte Umsatz lag bei 5,29 (4,6) Milliarden Euro. Daraus sollen bis zum Jahresende wie geplant 7,3 bis 7,5 Milliarden Euro werden.

Der wachsende Optimismus steckte die MTU-Aktionäre an. Die Aktien verdoppelten nach der Mitteilung ihren Kursgewinn und kletterten um bis zu 5,5 Prozent auf ein Rekordhoch von 305,60 Euro.

MTU profitiert von der stark steigenden
Flugzeug-Nachfrage. Die Zulieferer entpuppten sich zuletzt sogar
als Engpass, Airbus klagt über Probleme beim Nachschub - auch
von Triebwerken, die vom MTU-Partner Pratt & Whitney <RTX.N>
kommen. Zugleich leidet MTU unter einer Rückrufaktion für bis zu
3000 Triebwerke. Die Getriebefan(GTF)-Flugzeugmotoren, die vor
allem im Airbus A320 zum Einsatz kommen, müssen in den nächsten
Jahren - zum Teil vorzeitig - für bis zu zehn Monate in die
Werkstatt, weil in ihnen eine defekte Turbinenscheibe von Pratt
& Whitney verbaut ist. Das blockiert Kapazitäten in der zivilen
Instandhaltung. MTU hatte zuletzt Fortschritte bei der
Abarbeitung gemeldet, die sich positiv auf die Rendite
auswirkten.
Im vergangenen Jahr hatte MTU für den Rückruf mehr als
900 Millionen Euro zurückgestellt, vor allem für
Ausgleichszahlungen an die Fluggesellschaften. Das trieb das
Unternehmen zum ersten Mal in 90 Jahren in die roten Zahlen.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.