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24.01.2025 /10:41:12
BÖRSEN-TICKER-Hoffnung auf Abwendung von Zöllen stützt Autowerte

Frankfurt, 24. Jan (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:

10.30 Uhr - Die Hoffnung auf eine Abwendung größerer Handelskonflikte unter US-Präsident Donald Trump lässt die Anleger laut Börsianern bei Autowerten zugreifen. Im Dax <.GDAXI> legen die Titel von BMW <BMWG.DE>, Mercedes-Benz <MBGn.DE>, Porsche <P911_p.DE> und Volkswagen <VOWG_p.DE> zwischen 2,7 und 1,8 Prozent zu. Der europäische Autoindex <.SXAP> steigt in der Spitze um 2,4 Prozent. Trump sagte in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview mit dem Sender Fox News, sein jüngstes Gespräch mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping sei "freundschaftlich" gewesen und er könne eine Einigung im Handelsstreit mit China erzielen. Er wolle lieber keine Zölle gegen China erheben. Das Thema Zölle war mit Blick auf China, EU, Kanada und Mexiko Kernelement von Trumps Wahlagenda. Vor allem die Papiere der europäischen Autobauer waren aufgrund der Zollandrohungen in den vergangenen Monaten auf Talfahrt gegangen. Bislang verzichtete der neue US-Präsident aber auf konkrete Ankündigungen in puncto Handelspolitik.

10.15 Uhr - Der Chefwechsel im Finanzressort kommt bei Anlegern des Münchner Triebwerksbauers MTU Aero Engines <MTXGn.DE> schlecht an. Die Aktien sind mit einem Minus von bis zu fünf Prozent auf 332,40 Euro größter Dax-Verlierer. Der seit acht Jahren amtierende Finanzvorstand Peter Kameritsch wird seinen Ende 2025 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Seine Nachfolgerin kommt von Continental <CONG.DE>: Katja Garcia Vila soll den Posten zum 1. Juli übernehmen. "Obwohl die Übergangsphase positiv ist, eröffnet sie für MTU eine gewisse Unsicherheit", erläuterten die Analysten von Jefferies. MTU-Vorstandschef Lars Wagner hatte Ende Oktober seine Rückkehr zum Flugzeugbauer Airbus <AIR.PA> angekündigt, sein Nachfolger Johannes Bussmann soll im Laufe des Jahres eingewechselt werden.

09.45 Uhr - Aktien von Burberry heben nach besser als erwarteten Geschäftszahlen um 14 Prozent ab und ziehen andere Luxusmarken mit nach oben. Papiere von Gucci-Eigentümer Kering <PRTP.PA> gewinnen 8,4 Prozent, Titel von LVMH <LVMH.PA> und Cartier-Eigentümer Richemont <CFR.S> steigen um je 2,8 Prozent, Hugo Boss <BOSSn.DE> klettern um 3,5 Prozent und Hermes <HRMS.PA> legen 1,7 Prozent zu. Anleger schöpfen nach längerer Flaute wieder Hoffnung auf eine Geschäftsbelebung bei Luxusgütern, nachdem Burberry im Quartal einen geringeren Umsatzrückgang verbuchte als erwartet. Besonders im Weihnachtsgeschäft in den USA konnte die britische Firma mit ihren Markenzeichen Trenchcoats und Schals zulegen.

08.51 Uhr - Die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach niedrigen Zinssätzen macht Gold <XAU=> beliebt. Das Edelmetall klettert in der Spitze um 0,9 Prozent auf 2777,97 Dollar je Feinunze. Der Goldpreis notiert damit in Reichweite seines Ende Oktober erreichten Rekordhochs von 2790,15 Dollar je Feinunze. Auf Wochensicht hat sich das Edelmetall um gut zwei Prozent verteuert. Trump forderte auf dem Wirtschaftsforum in Davos eine sofortige Senkung der Zinsen und machte weiter keine konkreten Ankündigungen zu den im Wahlkampf angedrohten Zöllen mit Blick auf China oder die EU. Die mangelnde Klarheit angesichts der künftigen Handelspolitik führt laut Händlern dazu, dass die Marktteilnehmer in Scharen in sichere Anlagen wie Gold strömen, um sich gegen volatile Märkte abzusichern.

08.35 Uhr - Bei Anlegern des Chipkonzerns Infineon <IFXGn.DE> drückt ein mauer Ausblick von Texas Instruments (TI) <TXN.O> auf die Stimmmung. Die Papiere verlieren im Frankfurter Frühhandel 1,4 Prozent und zählen zu den größten Dax-Verlierern. In den USA hatte der Spezialist für Analogchips mit seiner Gewinnprognose für das laufende erste Quartal die Experten enttäuscht. Der Hersteller von Analogchips hat mit dem Aufbau von Lagerbeständen in seinen Schlüsselmärkten Automobil und Industrie zu kämpfen. Die TI-Aktie verlor im nachbörslichen US-Handel vier Prozent.

07.41 Uhr - Die jüngsten Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump zur Zinspolitik machen der US-Währung zu schaffen. Der Dollar-Index <.DXY> verliert bis zu 0,5 Prozent auf 107,5590 Punkte und markiert damit den tiefsten Stand seit gut fünf Wochen. Für den Euro <EUR=> geht es dagegen aufwärts. Die Gemeinschaftswährung notiert mit 1,0470 Dollar 0,5 Prozent fester. Trump forderte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, die US-Notenbank solle die Zinsen senken. Belastet wird der Greenback auch von der Tatsache, dass konkrete Zollankündigungen mit Blick auf China oder die EU bislang ausblieben. In einem Interview mit Fox News erklärte Trump, er würde lieber auf die Erhebung von Zöllen gegenüber China verzichten und glaube, dass er mit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ein Handelsabkommen erzielen könne. Bei Marktbeobachtern schürte das Hoffnungen: Noch sei nichts in trockenen Tüchern, aber es sehe so aus, als ob Trump es vorziehen würde, zunächst mit China zu verhandeln und vielleicht zu einer Einigung zu kommen, statt Zölle zu erheben, sagt Sim Moh Siong von der Bank of Singapore. Auf Wochensicht verlor der Dollar rund 1,5 Prozent an Wert.

07.15 Uhr - Die Anhebung der Zinsen auf den höchsten Stand seit der globalen Finanzkrise 2008 durch die Bank of Japan schiebt den Yen <JPY=> an. Der Dollar fällt im Gegenzug um bis zu 0,7 Prozent auf 155,01 Yen. Die Inflationsrate sei im Dezember deutlich stärker angezogen als erwartet, sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Da konnten die Währungshüter nicht länger abwarten und mussten gegensteuern." Es ist die erste Zinserhöhung seit Juli vergangenen Jahres. Der kurzfristige Leitzins stieg von 0,25 Prozent auf 0,5 Prozent. Der Schritt unterstreicht die Entschlossenheit der Zentralbank, die Zinssätze kontinuierlich auf etwa ein Prozent zu erhöhen - ein Niveau, das nach Ansicht von Analysten die japanische Wirtschaft weder abkühlt noch überhitzt.



(Zusammengestellt vom Reuters Marktteam. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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