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Risikozuschlag nimmt nach Israels Vergeltungsschlag ab |
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Ölpreis gibt mehr als fünf Prozent nach |
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Warten auf Bilanzen von US-Technologiekonzernen |
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Trump Media mit Kurssprung |
(Schwerpunkt Wall Street) |
28. Okt (Reuters) - US-Anleger haben vor den mit |
Spannung erwarteten Unternehmenszahlen der großen |
US-Technologiekonzerne bei Aktien zugegriffen. Der |
Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg zum Wochenstart um |
knapp ein Prozent auf 42.413 Punkte. Der breiter gefasste S&P |
500 <.SPX> sowie der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> |
zogen jeweils rund ein halbes Prozent auf 5830 beziehungsweise |
18.600 Zähler an. Für Erleichterung sorgte, dass der seit langem |
erwartete Vergeltungsschlag Israels gegen den Iran am Wochenende |
zu keinen Störungen der Energieversorgung geführt hatte. |
"Die heutigen Gewinne haben eher damit zu tun, dass die geopolitischen Ereignisse nicht ganz so schlimm waren wie befürchtet", sagte Brian Mulberry, Portfoliomanager bei Zacks Investment Management. "Obwohl die Reaktion Israels sehr groß war, kam es nicht wirklich zu Störungen der wesentlichen Warenströme, die die Märkte weltweit beeinflussen würden." Als Vergeltung für einen iranischen Raketenangriff am 1. Oktober hatten israelische Jets am Samstag Raketenfabriken und andere Standorte in der Nähe von Teheran und im Westen des Iran angegriffen, aber keine Öl- und Atomanlagen getroffen.
Am Rohölmarkt gab der zuletzt angezogene Ölpreis um mehr als fünf Prozent nach. In der Spitze rutschte der Preis für die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI <CLc1> jeweils um mehr als sechs Prozent auf bis zu 71,18 Dollar beziehungsweise 66,92 Dollar je Barrel ab.
Ihr Augenmerk richteten Investoren zunehmend auf die als "glorreiche Sieben" bezeichneten großen US-Technologiekonzerne, die in diesem Jahr zu den stärksten Treibern an der Wall Street gehörten. Im Vorfeld der Ergebnisvorlage legten die Anteilsscheine von der Google-Mutter Alphabet <GOOGL.O>, des Facebook-Konzerns Meta Platforms <META.O>, Apple <AAPL.O> und Amazon <AMZN.O> um rund ein Prozent zu. Microsoft <MSFT.O>-Aktien gaben anfängliche Kursgewinne vor den Quartalszahlen jedoch wieder ab. "Die Investitionsausgaben werden weiterhin ein Hauptaugenmerk sein, da aufgrund der starken Nachfrage nach KI fieberhaft Geld ausgegeben wird", konstatierte Jay Woods, Stratege bei Freedom Capital Markets mit Blick auf die anstehenden Tech-Bilanzen.
Unter Druck geriet angesichts der gesunkenen Ölpreise dagegen der Energiesektor. Die Titel von Exxon Mobil <XOM.N> und Occidental Petroleum <OXY.N> verbilligten sich zeitweise um jeweils mehr als zwei Prozent. Gefragt waren dagegen Anteilsscheine von Finanzunternehmen.
Bei den Einzelwerten sprangen die Aktien der Trump Media & Technology Group <DJT.O> um fast 20 Prozent auf den höchsten Stand seit Juni. Die Papiere der Muttergesellschaft der Plattform Truth Social, die sich mehrheitlich im Besitz des republikanischen Kandidaten Donald Trump befindet, haben sich damit fast vervierfacht, seit sie Ende September auf ein Allzeittief gesunken waren. Acht Tage vor der US-Präsidentschaftswahl spiegeln Wettquoten die Erwartung wider, dass Trump wahrscheinlich die demokratische Kandidatin, US-Vizepräsidentin Kamala Harris, ausstechen wird. Meinungsumfragen zeigen jedoch ein enges Rennen in den sieben besonders umkämpften Bundesstaaten, in denen sich voraussichtlich die Wahl entscheidet. Die Online-Vergleichsseite Oddschecker.com, die die Quoten einer Reihe von Wettplattformen aufführt, gab Trump zuletzt eine Siegchance von 62 Prozent und Harris von 38 Prozent.
Dagegen gaben die Aktien von Boeing <BA.N> um rund zwei Prozent nach, nachdem der Flugzeughersteller eine Aktienemission gestartet hatte, die bis zu 22 Milliarden Dollar einbringen könnte. Der Airbus <AIRG.DE>-Rivale leidet unter den Folgen zahlreicher sicherheitsrelevanter Produktionsprobleme und eines Streiks von 33.000 Arbeitern, der das Unternehmen mehr als eine Milliarde Dollar im Monat kostet.
(Bericht von Stefanie Geiger, redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)