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04.10.2024 /11:16:20
EuGH - Fifa-Transferregeln verstoßen gegen EU-Recht

Paris, 04. Okt (Reuters) - Die Regeln des Fußball-Weltverbandes Fifa beim Vereinswechsel von Profi-Kickern verstoßen nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gegen europäisches Recht. "Die in Frage stehenden Regeln behindern die Freizügigkeit von Profi-Fußballern, die sich weiterentwickeln wollen, indem sie für einen neuen Verein arbeiten", entschied der EuGH am Freitag in Luxemburg. Nach den Transferregeln der FIFA müssen Fußballer, die ihren Vertrag "ohne gerechtfertigten Grund" kündigen, dem bisherigen Verein Schadenersatz zahlen. Auch ihr neuer Verein ist gegenüber dem alten schadenersatzpflichtig.

Das Urteil könnte das geltende System im Profifußball mit teilweise millionenschweren Ablösesummen in Frage stellen. In dem Fall vor dem EuGH ging es um den ehemaligen französischen Nationalspieler Lassana Diarra. Er hatte 2014 seinen laufenden Vertrag bei Lokomotive Moskau ohne Angabe von Gründen gekündigt. Drohende Schadenersatzforderungen schreckten aber mögliche neue Arbeitgeber ab, so dass Diarra letztlich erst ein Jahr später einen neuen Verein fand. Daraufhin verklagte er die Fifa. Der heute 39-jährige Diarra beendete seine aktive Laufbahn 2019 bei Paris Saint-Germain.

(Bericht von Tassilo Hummel Geschrieben von Alexander Hübner, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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