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01.10.2024 /16:37:47
FOKUS 1-Nutzfahrzeugbauer Traton setzt sich höhere Ziele

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Mittelfristig Rendite von neun bis elf Prozent angestrebt

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Scania soll auf 15 Prozent Rendite kommen

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Navistar wird zu International Motors umbenannt

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Erste autonome Nutzfahrzeuge verkauft
 
(Neu: Details)
Berlin, 01. Okt (Reuters) - Der Nutzfahrzeughersteller
Traton <8TRA.DE> setzt sich mittelfristig höhere Renditeziele.
Die operative Gewinnmarge solle bis 2029 auf neun bis elf
Prozent steigen, teilte das Unternehmen am Dienstag anlässlich
eines Kapitalmarkttags mit. Die Ertragsperle Scania nimmt sich
sogar 15 Prozent Marge vor. Der Umsatz solle bis dahin kräftig
zulegen, die Nettoverschuldung vollständig abgebaut werden.
Traton-Chef Christian Levin sagte, neben dem konventionellen
Wachstum in den bisherigen Märkten verspreche sich Traton
Zuwächse bei Elektro-Lastwagen. Zudem wolle man das Potenzial in
Nordamerika besser ausschöpfen.

Die Volkswagen <VOWG_p.DE>-Tochter will damit bei der Rendite zum Rivalen Daimler Truck <DTGGe.DE> aufschließen: Die Schwaben streben bis 2030 mehr als zwölf Prozent Gewinnmarge an. Traton verspricht sich Wachstum zum einen in den USA, wo die Marke International Motors wiederbelebt werden und dafür Navistar verschwinden soll. "Damit kehrt die Marke zu ihren Wurzeln zurück", sagte Levin. Volkswagen hatte sich die Markenrechte an dem ehemaligen Hersteller von Landmaschinen und Pickup-Trucks gesichert.

Zusätzlichen Schub verspricht sich Traton mit den Marken Scania, MAN, International Motors und der brasilianischen VWCO von einer eigenen Fertigungsstätte in China. "Das Wachstum in Nordamerika und Asien wird wesentlich dazu beitragen, dass wir bis 2029 unsere Ambition einer Umsatzsteigerung um 20 bis 40 Prozent erreichen können", sagte Levin. Scania baut derzeit ein Werk in Rugao, von dem aus chinesische Kunden, aber auch Käufer aus anderen asiatischen Ländern beliefert werden sollen. China ist der weltweit größte Lkw-Markt, bislang sind westliche Anbieter dort jedoch kaum vertreten. Der Nutzfahrzeugmarkt wird stärker als der Automarkt von heimischen Anbietern dominiert, spielt hier doch das Werkstattnetz und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen eine große Rolle.

Der Wandel zu Elektromobilität und autonomem Fahren
verspreche zusätzliches Umsatzpotenzial. Traton habe bereits die
ersten autonomen Fahrzeuge verkauft, diese würden im kommenden
Jahr ausgeliefert, erklärte Levin. Der Käufer sei ein
Minenbetreiber in Australien.

(Bericht von Christina Amann Redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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