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13.11.2024 /10:45:45
Bundesregierung: Unsicherheit nach Trump-Sieg kann Erholung verzögern

Berlin, 13. Nov (Reuters) - Die Bundesregierung befürchtet nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl eine Verzögerung der konjunkturellen Erholung. "Aktuelle Stimmungsindikatoren von privaten Haushalten und aus Unternehmen wie auch eine Stabilisierung der Auftragslage in der Industrie sprechen für eine Bodenbildung der konjunkturellen Entwicklung zur Jahreswende 2024/25", heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums. "Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Folgen aus der US-Präsidentenwahl haben jedoch zugenommen." Das könne zu einer Konsum- und Investitionszurückhaltung führen, "die die erwartete konjunkturelle Erholung weiter verzögern könnte".

Trump hat angekündigt, hohe Zölle auf Importe aus China, aber auch aus der Europäischen Union zu erheben. "Sollte die kommende US-Regierung Einfuhrzölle wie angekündigt auf breiter Front erhöhen, könnte dies die Weltwirtschaft und den Welthandel empfindlich stören und Gegenreaktionen provozieren", befürchtet das Ministerium. Die Aussichten für die deutsche Exportkonjunktur blieben daher mittelfristig gedämpft. Die USA sind der wichtigste Abnehmer von Waren "Made in Germany".

Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal überraschend um 0,2 Prozent gewachsen, nachdem sie im Frühjahr noch um 0,3 Prozent geschrumpft war. Für das Plus sorgten steigende Konsumausgaben. "Sorgen um Jobsicherheit und geopolitische Entwicklungen bleiben allerdings Risikofaktoren für eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas", warnte das Ministerium.

Das Bruttoinlandsprodukt dürfte nach Prognose der Bundesregierung in diesem Jahr das zweite Mal in Folge schrumpfen. Für 2025 wird bislang mit einem Wachstum von 1,1 Prozent gerechnet, das sich 2026 auf 1,6 Prozent beschleunigen soll. Viele Ökonomen rechnen in den kommenden beiden Jahren allerdings mit deutlich niedrigeren Wachstumsraten.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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