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Wetten auf größere Zinssenkung nehmen wieder zu |
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Tech-Sektor nach Oracle obenauf |
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Streik lastet auf Boeing |
(Neu: Schlusskurse) |
Frankfurt/Berlin, 13. Sep (Reuters) - Das Näherrücken |
der lang erwarteten Zinswende in den USA hat die Wall Street am |
Freitag angetrieben. Der Dow Jones gewann 0,7 Prozent auf |
41.394 Punkte. Der technologielastige Nasdaq <.IXIC> rückte |
ebenfalls um 0,7 Prozent auf 17.684 Zähler vor und der breit |
gefasste S&P 500 <.SPX> legte 0,5 Prozent auf 5626 Stellen zu. Im |
Wochenverlauf verzeichnete der Dow Jones einen Anstieg von 2,6 |
Prozent. Der S&P 500 legte vier Prozent zu und der Nasdaq stieg |
um knapp sechs Prozent. |
Bei den Anlegern nahmen die eigentlich abgehakten Erwartungen an einen großen Zinsschritt der Notenbank Fed wieder zu. Der ehemalige Präsident der New Yorker Fed, Bill Dudley, sagte, es gebe gute Argumente für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte. Die Mehrheit der Investoren rechnet aber damit, dass die Federal Reserve am Mittwoch einen Schritt um 25 Basispunkte nach unten wagt. Mit einer Inflationsrate von zuletzt 2,5 Prozent kommt sie ihrem Ziel von zwei Prozent näher - ein wichtiges Kriterium für die geldpolitische Lockerung. Seit Juli 2023 liegt der Schlüsselsatz in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent.
In der Euro-Zone ist man bereits einen Schritt weiter. Am Donnerstag drehte die Europäische Zentralbank (EZB) seit der geldpolitischen Wende vom Juni erneut an der Zinsschraube. Der für die Finanzmärkte maßgebliche Einlagesatz, zu dem Banken bei der EZB kurzfristig überschüssige Gelder parken, wurde um einen Viertelprozentpunkt auf 3,50 Prozent gekappt. Der Euro <EUR=> notierte am Freitag leicht fester bei 1,1081 Dollar.
Am Rohstoffmarkt setzte der Goldpreis seine Rekordjagd fort. Das Edelmetall verteuerte sich um 0,9 Prozent auf 2581 Dollar je Feinunze. In dieser Woche hat der Goldpreis mehr als drei Prozent zugelegt. In einem Umfeld fallender Zinsen werde Gold als Investment immer interessanter, sagte Alexander Zumpfe von Edelmetallhändler Heraeus.
Die Stimmung im amerikanischen Software-Sektor <.SOX> hellte sich durch Oracle <ORCL.N> auf. Die Aktien des Datenbank- und Cloud-Anbieters legten im Verlauf deutlich zu, um mit einem Plus von 0,5 Prozent zu schließen. Das Unternehmen rechnet für das Geschäftsjahr 2029 mit einem Umsatz von über 100 Milliarden Dollar, da der Boom rund um Künstliche Intelligenz die Nachfrage nach seinen Cloud-Diensten antreibt.
Weniger rosig sah es beim Photoshop-Hersteller Adobe <ADBE.O> aus, der für das vierte Quartal weniger Umsatz voraussagte als erwartet. Die Papiere verloren 8,5 Prozent.
Ein Streik lastete auf den Aktien von Boeing <BA.N>, die um 3,7 Prozent fielen. Beim US-Flugzeugbauer soll nach Angaben der Gewerkschaft IAM die Produktion des meistverkauften Jets 737 MAX und anderer Flugzeuge in den Werken rund um Seattle und Portland zum Erliegen kommen. Nach Meinung der Ratingagentur Moody's würde ein längerer Streik die Erholung des zivilen Flugzeuggeschäfts des Unternehmens beeinträchtigen. Sie prüft eine Herabstufung der Bonitätsbewertung von Boeing.
(Bericht von Shashwat Chauhan, Purvi Agarwal, geschrieben von Anika Ross Bearbeitet von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)