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11.11.2024 /11:22:36
Chinas Banken reichen überraschend wenige Kredite aus

Peking, 11. Nov (Reuters) - Die chinesischen Banken haben ihre Kreditvergabe im Oktober überraschend stark eingeschränkt - trotz verstärkter politischer Anreize und niedrigerer Zinsen. Sie reichten neue Darlehen in Höhe von 500 Milliarden Yuan (65 Mrd. Euro) aus, wie aus den am Montag veröffentlichten Daten der Zentralbank hervorgeht. Im September waren es noch 1,59 Billionen Yuan. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten zwar mit einem deutlichen Rückgang gerechnet, allerdings nur auf 700 Milliarden Yuan.

Die Daten signalisieren eine anhaltende Konjunkturschwäche. Insbesondere der Abschwung auf dem Immobilienmarkt und eine steigende Verschuldung der Kommunen belasten die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die Regierung in Peking peilt für 2024 ein Wirtschaftswachstum von etwa fünf Prozent an. Die Aussichten könnten sich allerdings durch den Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen weiter eintrüben. Denn der Republikaner droht mit Zöllen von über 60 Prozent auf alle chinesischen Waren. Um das Ziel dennoch zu erreichen, hat die Zentralbank im Oktober erneut ihren Leitzins gesenkt.

China will im Kampf gegen die Konjunkturflaute systemische Risiken der schwächelnden Wirtschaft senken und bei den Schulden der Kommunen ansetzen. Denn diese haben oft hohe Verbindlichkeiten wegen bestimmter Finanzierungsvehikel (LGFV). Lokale Regierungen sollen künftig mit zehn Billionen Yuan (rund 1,3 Billionen Euro) diese außerbilanziellen oder "versteckten" Schulden reduzieren und damit in andere Schulden umwandeln können, sagten Regierungsvertreter am Freitag nach einer einwöchigen Parlamentssitzung. Chinas oberstes gesetzgebendes Organ, der ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses (NVK), habe während einer Sitzung vom 4. bis 8. November einen Gesetzentwurf zur Erhöhung der Obergrenzen für die Schulden lokaler Regierungen verabschiedet.

(Bericht von Kevin Yao und Liz Lee, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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