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20.02.2025 /12:44:21
FOKUS 1-Dax macht nach Rücksetzer Boden gut

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Experten rechnen jedoch vorerst nicht mit großen Sprüngen

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Bundestagswahl am Sonntag und Zollpläne Trumps belasten

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Goldpreis eilt weiter von Rekord zu Rekord
 
(Neu: Europäische Börsen, Zitate, Rohstoffe, Einzelwerte)
Frankfurt, 20. Feb (Reuters) - Nach seinem jüngsten
Kursrutsch hat der Dax <.GDAXI> am Donnerstag zur Erholung
angesetzt. Der deutsche Leitindex rückte um 0,6 Prozent auf
22.574 Zähler vor, der EuroStoxx50 <.STOXX50E> notierte 0,7
Prozent fester. Zur Wochenmitte hatten die Investoren angesichts
von Zoll- und Zinssorgen Kasse gemacht. Nach Einschätzung von
Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, stehen die
Zeichen am Markt in den kommenden Tagen auf Korrektur. Vor der
Bundestagswahl am Sonntag dürfte sich eher Zurückhaltung breit
machen, meint der Experte. "Die aktuellen Umfragen sagen eine
schwierige Regierungsbildung voraus und diese Unsicherheit
könnte in den kommenden Tagen und Wochen auf die Kurse drücken."

Auch Jochen Stanzl von CMC Markets sieht auf dem Weg zur psychologisch wichtigen 23.000er Marke einige Stolpersteine. "Die Anleger könnten nun in eine Phase übergehen, in der nicht mehr ausschließlich auf optimistische Nachrichten gesetzt wird, sondern vermehrt kritische Fragen aufkommen", prognostiziert der Analyst. Dazu zählten etwa Überlegungen zu den Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzölle und die Folgen für die transatlantischen Beziehungen, wenn Trump auf Putin zugehe. Zuletzt hatte die Hoffnung auf weiter sinkenden Zinsen und robuste Firmengewinne den Dax von einem Rekord zum nächsten getrieben - seit Jahresbeginn kommt er auf ein Plus von mehr als zwölf Prozent.

MERCEDES-BENZ NACH ZAHLEN AUF TAUCHSTATION

Für Ernüchterung bei den Einzelwerten sorgte im Dax am Donnerstag der Geschäftsbericht von Mercedes-Benz <MBGn.DE>. Ein Absatzrückgang am wichtigsten Markt China und die Schwäche in Europa haben dem Autobauer 2024 einen Gewinneinbruch eingebrockt. Die Aktien verloren in der Spitze knapp vier Prozent. Die Titel von Renault <RENA.PA> fielen trotz einer Steigerung des operativen Gewinns und Umsatzes ebenfalls bei den Anlegern durch. Die Aktien gaben an der Pariser Börse bis zu 3,1 Prozent nach. Über der europäischen Autobranche hängt derzeit vor allem das Thema Strafzölle wie ein Damoklesschwert. Trump will nach eigenen Worten Zölle von 25 Prozent auf importierte Autos erheben. Genaueres wird er wahrscheinlich am 2. April verkünden.

Im MDax <.MDAXI> zündete der Finanzvermittler Hypoport <HYQGn.DE>, der für 2025 einen kräftigen Ergebnisschub anpeilt, ein Kursfeuerwerk. Die Titel schossen um mehr als neun Prozent in die Höhe. Federn lassen mussten dagegen Krones <KRNG.DE>, die um rund sechs Prozent abrutschten. Der weltgrößte Getränke-Abfüllanlagenhersteller hat seine Umsatz- und Ertragsziele erreicht. Börsianern zufolge nutzten die Anleger den zehnprozentigen Kursanstieg seit Jahresbeginn zu Gewinnmitnahmen.

KUPFERPREIS IM AUFWIND - HOFFNUNG AUF HANDELSABKOMMEN

An der Schweizer Börse griffen Anleger nach einem Rekordgewinn und einer kräftigen Dividendenerhöhung bei der Zurich Insurance Group <ZURN.S> zu. Die Aktien des Schweizer Versicherungskonzerns stiegen über drei Prozent auf 583,40 Franken - den höchsten Stand seit 24 Jahren. "Insgesamt weist die Versicherung gegenüber der Konkurrenz ein überdurchschnittliches Wachstum und eine höhere Profitabilität auf", erklärte Analyst Daniel Bosshard von der Luzerner Kantonalbank.

Am Rohstoffmarkt trieb die Hoffnung auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und China den Kupferpreis in die Höhe. Das Industriemetall verteuerte sich um bis zu 0,8 Prozent auf 9546 Dollar je Tonne. Trump deutete an, dass ein neues Handelsabkommen mit dem weltgrößten Metallverbraucher China möglich sei. Er betonte sein gutes Verhältnis zu Präsident Xi Jinping. Anleger fürchten einen deutlichen Konjunkturrücksetzer, sollte Trump seine angekündigten Zölle wie geplant umsetzen.

Auf der Suche nach sicheren Häfen steuerten viele Investoren weiterhin Gold <XAU=> an. Das Edelmetall verteuerte sich in der Spitze um 0,8 Prozent auf ein frisches Allzeithoch von 2954,69 Dollar je Feinunze. Seit Jahresbeginn hat der Preis um rund zwölf Prozent zugelegt. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, geht davon aus, dass der Goldpreis weiter unterstützt bleibt. "Anleger müssen jedoch jederzeit mit Kursrückschlägen rechnen, falls sehr stark auf der Käuferseite positionierte spekulative Investoren kurzfristig Gewinne mitnehmen sollten", schrieb er in einem Kommentar.

(Bericht von: Daniela Pegna, Mitarbeit Anika Ross, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; Reuters Messaging:

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