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Im Mai entstehen 139.000 neue Jobs in US-Wirtschaft |
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Ökonomen sprechen von robusten Zahlen |
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Künftig werden aber Bremsspuren erwartet |
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Ökonomen: Fed wird Leitzins demnächst wohl konstant halten |
(Mit Details, Ökonomen, Marktreaktion) |
Washington, 06. Jun (Reuters) - Der US-Jobmarkt hat sich |
im Mai nur leicht abgeschwächt und dürfte die Notenbank Fed |
damit von einer weiteren Zinssenkung vorerst abhalten. Es kamen |
139.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft hinzu, wie aus |
dem am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktbericht der |
Regierung hervorgeht. Ökonomen hatten einen Zuwachs von 130.000 |
erwartet, nach revidiert 147.000 im April. Für März und April |
fiel das Beschäftigungsplus allerdings um 95.000 niedriger aus |
als bisher angenommen. Die Arbeitslosenquote verharrte im Mai |
bei 4,2 Prozent. "Der US-Arbeitsmarkt bleibt insgesamt immer |
noch recht robust", sagte Chefökonom Cyrus de la Rubia von der |
Hamburg Commercial Bank. "Damit wird die Fed bei ihrer nächsten |
Sitzung wohl erneut den Leitzins konstant halten." |
Auch Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe |
Privatbank sprach von robusten Zahlen - "doch morgen kann die |
Welt schon anders aussehen". Im Sommer dürfte die Zoll- und |
Abschiebepolitik von US-Präsident Donald Trump langsam mehr |
Bremsspuren zeigen. "Unternehmen klagen bereits über steigenden |
Kosten- und Preisdruck". Es stünden Preiserhöhungen und eine |
Nachfrageabschwächung ins Haus. "Unternehmen werden daraufhin |
ihr Personal wohl verringern." Alles in allem müsse die |
US-Notenbank sich noch nicht um den Arbeitsmarkt sorgen. "Sie |
kann auf mehr Klarheit warten und auf ihrer Juni-Sitzung weiter |
pausieren." |
Die US-Notenbank Fed beließ den Leitzins zuletzt im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent. Die Notenbank will laut Fed-Chef Jerome Powell mehr Klarheit darüber gewinnen, wie sich die Politikwende unter Trump auf die Inflation und den Arbeitsmarkt auswirken wird. Der nächste Zinsentscheid steht am 18. Juni an. Das US-Konjunkturbild hat sich laut Fed zuletzt leicht eingetrübt, wie jüngst aus dem "Beige Book" der Fed hervorging.
Nach Veröffentlichung der Job-Daten trennten sich Anleger von US-Staatsanleihen. Investoren an den Aktien- und Devisenmärkten zeigten sich hingegen gelassen. Der Dax <.GDAXI> baute seine leichten Verluste zeitweise wieder ab, bevor er erneut um 0,2 Prozent auf 24.289 Punkte nachgab. Der EuroStoxx50 <.STOXX50E> legt etwas zu, nachdem er zuvor mehr oder weniger auf der Stelle getreten war.
In der Privatwirtschaft wurden 140.000 neue |
Arbeitsplätze geschaffen. Staatliche Stellen haben in Summe 1000 |
Beschäftigte entlassen. "Dabei sind von Bundesbehörden sogar |
22.000 Arbeitskräfte abgebaut worden", sagte NordLB-Analyst |
Tobias Basse. "Elon Musks Wirken beginnt am US-Arbeitsmarkt also |
erst nach seinem Abgang wirklich bemerkbar zu werden", sagte |
Basse mit Blick auf den US-Milliardär und Tesla <TSLA.O>-Chef. |
Dieser hatte für Trump in der US-Regierung und in Bundesbehörden |
nach Sparpotenzial gesucht. Inzwischen liegt Musk aber mit dem |
US-Präsidenten im Clinch. |
(Bericht von Lucia Mutikani, Mitarbeit von Rene Wagner und Zuzanna Szymanska, geschrieben von Klaus Lauer, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)