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03.01.2025 /14:18:36
VORSCHAU-Dax dürfte weiter mit 20.000-Punkte-Marke kämpfen

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Leitindex kam in den ersten Handelstagen 2025 kaum vom Fleck



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Anleger fürchten mögliche Strafzölle Trumps

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Euro-Dollar-Parität rückt näher
 
Frankfurt, 03. Jan (Reuters) - Nach dem fulminanten
Börsenjahr 2024 dürfte der Dax <.GDAXI> in den kommenden Wochen
erst einmal auf Richtungssuche gehen. Marktexperten zufolge wird
der deutsche Leitindex in nächsten Handelstagen weiter relativ
unentschlossen um die 20.000-Punkte-Marke pendeln. "An der
20.000 wird sich für die erste Phase des Jahres 2025
entscheiden, ob die Bullen oder die Bären das Zepter
übernehmen", prognostiziert Thomas Altmann vom
Vermögensverwalter QC Partners. Am Donnerstag und Freitag, den
ersten Handelstagen des neuen Jahres, hat sich der Dax unterm
Strich kaum vom Fleck bewegt und notierte bei 19.958 Zählern.
2024 kam der Dax auf ein Plus von rund 19 Prozent.

Viele Analysten blicken eher skeptisch auf das neue Börsenjahr, da sich die Aussichten für Europas Unternehmen mit der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten eingetrübt haben. Anleger fürchten, dass die von dem Republikaner angedrohten höheren US-Zölle und der sich voraussichtlich verschärfende Handelskonflikt zwischen den USA und China für ein schwieriges erstes Halbjahr sorgen könnten. Trump wird am 20. Januar für seine zweite Amtszeit vereidigt. Die LBBW sieht den Dax Mitte 2025 etwa bei 19.000, Ende des Jahres bei 20.000 Punkten. Die Helaba und die Deutsche Bank sind mit 20.500 Punkten im Dezember 2025 nur geringfügig optimistischer.

WIE STARK SENKEN DIE ZENTRALBANKEN NOCH DIE ZINSEN?

Mit Argusaugen verfolgen die Investoren dabei auch die Zinspolitik dies- und jenseits des Atlantiks, deren Auswirkungen sich derzeit vor allem bei dem Euro-Dollar-Wechselkurs zeigen. Der Euro <EUR=> nähert sich mit großen Schritten der Parität zum Dollar. Die Gemeinschaftswährung war am Donnerstag erstmals seit November 2022 wieder unter die Marke von 1,03 Dollar gefallen. Anleger setzen aktuell darauf, dass die US-Wirtschaft weiterhin besser abschneiden dürfte als andere Volkswirtschaften und die US-Notenbank Fed bei ihrem Zinssenkungskurs in diesem Jahr auf die Bremse treten wird. Der Euro <EUR=> verlor auf Wochensicht rund 1,5 Prozent, der Dollar-Index <.DXY> legte hingegen mehr als ein Prozent zu. Ein schwächerer Euro stützt zwar einerseits den Dax, dessen Unternehmen auf den Export ins Ausland setzen, sagt Jochen Stanzl von CMC Markets. Andererseits bestehe jedoch die Gefahr, dass der schwache Euro über höhere Importpreise vor allem bei Öl und Gas die Inflation neu entfache, ergänzt Altmann von QC Partners.

Neue Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed erhoffen sich die Anleger von den US-Arbeitsmarktdaten für Dezember (Freitag). Im November wurden in den USA mit 227.000 neuen Jobs außerhalb der Landwirtschaft wieder mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Experten wiesen allerdings auf Sondereffekte hin, die die Strategie der US-Währungshüter nicht beeinflussen dürften. Die Experten der Commerzbank erwarten ein Stellen-Plus von 150.000. Dies könnte die Tür für weitere, mäßige Zinssenkungen offen halten, aber keine Dringlichkeit signalisieren, dass ein solcher Schritt bereits auf der nächsten Sitzung Ende des Monats anstehe, schreiben die Analysten in einem Kommentar.

INFLATIONSDATEN IM FOKUS

Aus der Euro-Zone stehen am Montag die Einkaufsmanagerindizes für Dezember auf der Agenda. Außerdem warten Anleger auf die Daten zur deutschen Inflation im vergangenen Monat, am Dienstag folgen die Daten für den gesamten Euroraum. Experten rechnen mit einem leichten Anstieg, gehen aber weiterhin im ersten Halbjahr von einer insgesamt rückläufigen Teuerung aus. Im November hatten sich Waren und Dienstleistungen um durchschnittlich 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verteuert. Der Markt preist aktuell Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank um insgesamt rund 100 Basispunkte in diesem Jahr ein.

Zur Wochenmitte rücken unter anderem die Auftragseingänge in der deutschen Industrie im November und die vorläufigen Zahlen zum Verbrauchervertrauen in der Euro-Zone im Januar in den Fokus. Zudem wird das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung vom Dezember veröffentlicht.

(Daniela Pegna und Zuzanna Szymanska Redigiert von Hans Busemann bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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