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12.11.2024 /14:50:22
FOKUS 1-Neue Nebenkosten-Regelung kostet Vodafone Geschäft

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Abschwung in Deutschland beschleunigt sich

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Konkurrenzkampf im Firmenkunden-Geschäft belastet

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Aktie unter Druck
 
(Neu: Details, Zitate, Kursreaktion)
Frankfurt, 12. Nov (Reuters) - Die neuen Regeln für
Kabelanschlüsse in deutschen Mietwohnungen machen
Vodafone weiter zu schaffen. In diesem wichtigen Markt
seien die Service-Umsätze im abgelaufenen Quartal um gut sechs
Prozent gesunken, teilte der britische Mobilfunker und
Kabelnetz-Betreiber am Dienstag mit. Zum Auftakt des
Geschäftsjahres 2024/2025 waren die Deutschland-Erlöse lediglich
um 1,5 Prozent geschrumpft. Vodafone-Chefin Margherita Della
Valle betonte jedoch, dass unter anderem mit dem jüngsten
Führungswechsel die Grundlagen für eine Rückkehr auf den
Wachstumspfad gelegt seien. "Ein Wandel diesen Ausmaßes braucht
Zeit, aber der Weg geht eindeutig in die richtige Richtung."

In Deutschland, wo im Frühjahr Marcel de Groot das Ruder übernommen hatte, ist zum 1. Juli 2024 das sogenannte Nebenkosten-Privileg weggefallen. Mieter können seither ihren Kabelanbieter frei wählen und sind nicht mehr an Rahmenverträge ihrer Vermieter gebunden. Dadurch hat Vodafone Deutschland gut die Hälfte ihrer einst 8,5 Millionen Kunden in Mietwohnungen verloren. Schätzungen zufolge wird Vodafone nur einen Teil davon zurückgewinnen können, weil Verbraucher entweder zu anderen Kabelnetz-Betreibern wechseln oder Filme und Serien nur noch bei Streaming- und Internet-TV-Anbietern schauen.

Vodafone-Finanzchef Luka Mucic zufolge ist das weggefallene Kabel-Geschäft für 3,8 Prozentpunkte des Umsatzrückgangs verantwortlich. Für das laufende Quartal rechne er mit einer Belastung in ähnlicher Größenordnung, bevor der Effekt allmählich abflaue. Daneben mache seinem Unternehmen der verschärfte Konkurrenzkampf um Firmenkunden zu schaffen, erläuterte Mucic, der früher die Finanzen von SAP <SAPG.DE> verantwortete.

Vodafone-Aktien fielen an der Londoner Börse um bis zu 6,5 Prozent auf ein Drei-Monats-Tief von 68,24 Pence. Damit steuerten sie auf den größten Tagesverlust seit eineinhalb Jahren zu.

ANDERSWO LÄUFT ES BESSER - AUSBLICK BEKRÄFTIGT

In anderen Regionen laufe es für Vodafone besser, betonte Konzernchefin Della Valle. Vor allem das Wachstum in der Türkei, Afrika und im Rest Europas habe die Schwäche in Deutschland ausgeglichen. Daher sei das Ergebnis des ersten Halbjahres 2024/2025 im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Der Umsatz stieg um 4,8 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro und der bereinigte operative Gewinn um 3,8 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Auf dieser Basis bekräftigte Della Valle ihr Gesamtjahresziel eines Betriebsergebnisses von etwa elf Milliarden Euro. Der Free Cash Flow, der als Gradmesser für die Dividendenhöhe gilt, werde bei mindestens 2,4 Milliarden Euro liegen.

Beim Thema der geplanten Fusion des britischen Geschäfts mit Three UK, der Tochter von CK Hutchison <0001.HK>, stellte Vodafone eine baldige Genehmigung durch die britische Kartellbehörde in Aussicht. Die beiden Unternehmen hatten hierfür Preisgarantien angeboten, die von der Competition and Markets Authority (CMA) positiv aufgenommen wurden. Dieser Deal ist Teil des Sanierungsprogramms von Della Valle. Sie hat dem einst weltgrößten Mobilfunker eine Schrumpfkur verordnet und dabei unter anderem die Töchter in Italien und Spanien verkauft.

(Bericht von Paul Sandle und Hakan Ersen, Mitarbeit von Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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