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Bericht über abgemilderte Pläne für US-Zölle |
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Autokonzerne gefragt |
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Microsoft-Pläne treiben Chipwerte |
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Dollar gibt nach |
(neu: US-Schlusskurse, Citigroup, Barr) |
New York, 06. Jan (Reuters) - Frischer Rückenwind bei |
Automobil- und Chip-Werten hat die Wall Street am Montag |
gestützt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am |
Montag kaum verändert auf 42.706 Punkten. Der technologielastige |
Nasdaq <.IXIC> rückte 1,2 Prozent auf 19.864 Zähler vor. Der |
breit gefasste S&P 500 <.SPX> legte 0,6 Prozent auf 5975 Stellen |
zu. Im Fokus der Anleger standen Spekulationen, dass die neue |
Regierung unter dem gewählten US-Präsidenten Donald Trump eine |
weniger aggressive Haltung zu Zöllen einnehmen könnte als bisher |
angenommen. |
Automobilhersteller wie Ford <F.N> und General Motors <GM.N> legten um bis zu 3,4 Prozent zu, nachdem die "Washington Post" berichtet hatte, dass sich die diskutierten Zollpläne nur auf bestimmte Sektoren beziehen, die als kritisch für die nationale oder wirtschaftliche Sicherheit der USA gelten. Automobilhersteller gelten aufgrund ihrer ausgedehnten Lieferketten als am stärksten von Zöllen gegen Handelspartner der USA betroffen. "Das Konzept der Zölle kann entweder pauschalisiert werden, wie es im Wahlkampf immer wieder zu hören war, oder es kann gezielter eingesetzt werden, um kritische Industriezweige in den Vereinigten Staaten zu schützen", kommentierte Art Hogan, Stratege bei B. Riley Wealth. "Es sieht so aus, als würde sich das letztere Konzept durchsetzen, und das ist etwas, was der Markt feiern würde."
Die Zoll-Spekulationen hatten zuvor auch an den europäischen Börsen die Kurse angetrieben. Der Dax <.GDAXI> kletterte erneut über die 20.000er Marke und ging am Montag um 1,6 Prozent fester bei 20.216 Punkten aus dem Handel. Der EuroStoxx50 <.STOXX50E> zog um mehr als zwei Prozent an. Spekulationen auf gemäßigtere US-Zölle gaben auch dem Euro <EUR=> Auftrieb. Die Gemeinschaftswährung erholte sich in der Spitze um 1,2 Prozent auf 1,0432 Dollar, während der Dollar-Index <=USD> um bis zu ein Prozent auf 107,84 Punkte nachgab. Trump dementierte den Bericht im Tagesverlauf und nannte ihn in einem Social-Media-Post "nur ein weiteres Beispiel für Fake News".
"Wir werden erst dann wissen, was wirklich passiert, wenn es vollbracht ist", teilten die ING-Analysten mit. "Wenn wir im Laufe der Jahre etwas gelernt haben, dann ist es, dass Trump unberechenbar ist. Er liebt es, die Märkte aufzurütteln, aber die endgültigen Ergebnisse sind oft weniger dramatisch als seine anfänglichen Ankündigungen."
Für frische Impulse bei Chipherstellern sorgten die Pläne von Microsoft <MSFT.O>, 80 Milliarden Dollar in den Bau von Rechenzentren für künstliche Intelligenz (KI) zu investieren. Der KI-Boom hat auch den Umsatz des taiwanischen Elektronikkonzerns Foxconn im vierten Quartal auf ein Rekordhoch getrieben, was Anleger optimistisch stimmte. Die Aktien von Chipentwickler Nvidia <NVDA.O> und Advanced Micro Devices <AMD.O> zogen um jeweils rund drei Prozent an. Micron Technology <MU.O> verteuerte sich um rund zehn Prozent. Der Philadelphia SE Semiconductor Index <.SOX> stieg um knapp vier Prozent und erreichte damit ein Zweimonatshoch. Nach einem schwachen Start ins Börsenjahr hatten die US-Börsen bereits am Freitag wieder zugelegt.
Gefragt waren auch die Aktien von Citigroup <C.N>, die nach einer Hochstufung durch einen Broker um 2,5 Prozent zulegten. Die Anteilsscheine profitierten zudem von Hoffnungen auf weniger strenge Vorschriften für Banken, nachdem der für die Bankenaufsicht zuständige Vizechef der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Michael Barr, überraschend erklärt hatte, seinen Posten vorzeitig abzugeben. Barr war eine zentrale Figur bei den Verhandlungen über neue Kapitalanforderungen für amerikanische Großbanken.
(Bericht von Stefanie Geiger und Birgit Mittwollen Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)