Washinton, 07. Jan (Reuters) - Die US-Regierung von Präsident Joe Biden hat am Montag die Zahl der Häftlinge im umstrittenen Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba drastisch reduziert. Wie das US-Militär mitteilte, wurden elf Häftlinge jemenitischer Herkunft an Oman überstellt. Damit verblieben nur noch 15 Gefangene in der Einrichtung. "Die Vereinigten Staaten schätzen die Bereitschaft der Regierung des Oman und anderer Partner, die laufenden Bemühungen der USA zu unterstützen, die Zahl der Gefangenen auf verantwortungsvolle Weise zu reduzieren und die Einrichtung in Guantanamo Bay letztendlich zu schließen", hieß es in einer Erklärung des US-Militärs.
Die Verlegung folgt intensiven Bemühungen der Regierung von US-Präsident Biden, das Gefangenenlager in den letzten Tagen seiner Amtszeit noch aufzulösen. Das Gefangenenlager wurde am 11. Januar 2002 unter Präsident George W. Bush eröffnet, um Terrorverdächtige im Rahmen des "Kriegs gegen den Terror" festzuhalten. Auf seinem Höhepunkt im Jahr 2003 beherbergte es rund 680 Gefangene.
Von den verbliebenen 15 Insassen sind laut Pentagon drei für eine Überstellung geeignet, drei weitere für eine regelmäßige Überprüfung ihrer Fälle. Die übrigen sind wegen Kriegsverbrechen angeklagt oder verurteilt. Menschenrechtsgruppen und Anwälte kritisieren das Gefangenenlager seit langem wegen möglicher Verstöße gegen internationales Menschenrecht und der Haftbedingungen.
(Bericht von Phil Stewart, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)