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Dax gibt ein Prozent nach |
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Furcht vor US-Zollerhöhungen breitet sich erneut aus |
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Folgen für Europa und China ungewiss |
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Bayer bricht ein - KI-Aussichten schieben Infineon an |
(Neu: Europäische Börsen, China, Luxus-Titel, Dollar, Bitcoin) |
Frankfurt, 12. Nov (Reuters) - Die Furcht vor den |
Auswirkungen auf das China-Geschäft von Unternehmen nach Trumps |
Wahlsieg in den USA lässt Anleger in Europa Aktien meiden. |
Enttäuschende Firmenzahlen trübten die Stimmung weiter ein. Nach |
dem freundlichen Wochenauftakt gab der Dax <.GDAXI> am Dienstag |
um bis zu 1,2 Prozent auf 19.225 Punkte nach. Der |
EuroStoxx50 <.STOXX50E> sank ähnlich stark auf 4803 Zähler. "Bei |
den Anlegern herrscht eine unterschwellige Nervosität darüber, |
was die nächsten vier Jahre für europäische Unternehmen |
bereithalten", sagte Dan Boardman-Weston von BRI Wealth |
Management. |
Nach dem deutlichen Wahlsieg Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen in der vergangenen Woche fürchten Investoren vor allem Zollerhöhungen. Verstärkt wurden die Bedenken durch Berichte, denenzufolge Trump US-Senator Marco Rubio zu seinem Außenminister ernennen wird. Rubio gilt als Verfechter einer harten Außenpolitik sowie als China-Kritiker. Weltweit gerieten Vermögenswerte mit Chinabezug unter Druck.
Firmen aus der Luxus-Branche wie Kering <PRTP.PA> und LVMH <LVMH.PA> gaben in Paris um mehr als fünf beziehungsweise knapp drei Prozent nach. Burberry-Aktien brachen in London in der Spitze knapp zehn Prozent ein und bauten damit ihre Verluste vom Wochenanfang aus. Die italienische Luxus-Marke Moncler <MoNC.MI> beabsichtigt einem Reuters-Bericht zufolge nicht, die britische Edelmarke zu übernehmen. Die Daily Mail hatte zuvor berichtet, Moncler bereite ein Übernahmegebot vor.
Mit kräftigem Rückenwind durch die Wiederwahl des Ex-Präsidenten Trump zog unterdessen Bitcoin <BTC=> bis auf 89.982 Dollar auf ein frisches Allzeithoch vor und damit dicht an die 90.000-Dollar-Marke. Die führende Kryptowährung springt seit dem Sieg von Trump von Rekord zu Rekord. Trump will seinen Worten zufolge die Vereinigten Staaten zur "Kryptohauptstadt des Planeten" machen. "Wenn die Geschichte ein Anhaltspunkt ist, könnte Bitcoin das Jahr problemlos bei rund 100.000 Dollar abschließen", sagte Kyle Rodda, Analyst bei Capital.com.
Auch der Dollar-Index <=USD> stieg um 0,3 Prozent auf 105,78 Punkte und damit auf ein Vier-Monatshoch. "Der Markt treibt US-Aktien, US-Zinsen und den Dollar weiter in die Höhe", konstatierte Alvin Tan, Devisenstratege bei RBC Capital Markets. "Es deutet darauf hin, dass Trump es mit einigen seiner harten politischen Vorschläge ernst meint", sagte Tan.
Bei den Einzelwerten schob sich Bayer <BAYGn.DE> mit düsteren Aussichten ins Rampenlicht. Nach einem Gewinnrückgang senkte der Pharma- und Agrarkonzern zum zweiten Mal seine Ergebnisprognose für dieses Jahr und erwartet auch 2025 keine Besserung. Anleger zogen daraufhin die Reißleine und schmissen das Traditionsunternehmen aus ihren Depots. Bayer-Aktien fielen um zwölf Prozent auf ein 20-Jahres-Tief.
Auch Brenntag <BNRGn.DE> blieb im Quartal mit einem Ergebnisrückgang von knapp fünf Prozent hinter den Erwartungen zurück, was die Aktien um neun Prozent auf ein 23-Monats-Tief einbrechen ließ. Der unter der Konjunkturschwäche ächzende Chemiekalienhändler hat zugleich einer Aufspaltung des Konzerns mit einem möglichen Börsengang erst mal eine Absage erteilt. Dagegen arbeitete sich Infineon <IFXGn.DE> im Handelsverlauf mit einem Kursplus von bis zu 6,4 Prozent bis an die Dax-Spitze vor. Rosige Aussichten im Geschäft mit Künstlicher Intelligenz überstrahlten Börsianern zufolge den trüben Gesamtausblick.
(Bericht von Stefanie Geiger, redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)