(Aktualisierte Wiederholung) |
14. Okt (Reuters) - Der staatliche chinesische Autobauer |
Guangzhou Automobile Group (GAC) ist das jüngste Beispiel für |
Autobauer aus China, die in Europa E-Autos produzieren wollen |
und so die Strafzölle der Europäischen Union vermeiden können. |
Diese Möglichkeit werde "sehr aktiv" untersucht, sagte |
GAC-Manager Wei Heigang anlässlich der am Montag startenden |
Automesse in Paris. Dort zeigen die Chinesen als erstes Modell |
für Europa ein Elektro-SUV. Nach früheren Informationen ist eine |
gemeinsame Produktion mit dem türkischen Autobauer TOGG eine |
Option. Nachfolgend ein Überblick über die Europa-Pläne |
chinesischer Autobauer. |
Der größte chinesische Autoexporteur hat ein Gemeinschaftsunternehmen mit EV Motors aus Spanien gegründet und will noch in diesem Jahr Autos in einem ehemaligen Nissan-Werk in Barcelona produzieren. Einem Bericht zufolge erwägt das Unternehmen zudem, noch in diesem Jahrzehnt ein Autowerk in Großbritannien zu bauen. Auch Italien ist als Standort im Gespräch. Chery hat zudem in Russland Werke von Volkswagen, Mercedes-Benz und Nissan übernommen, die sich wegen der Sanktionen im Ukraine-Krieg aus dem Land zurückzogen.
Der weltweit führende Elektroautobauer BYD war zeitweise als Käufer für das Ford-Werk <F.N> in Saarlouis im Gespräch, das 2025 geschlossen werden soll. Der Deal platzte aber, BYD entschied sich für den Standort Szeged in Ungarn. Dort sollen ab 2026 Elektro- und Plug-In-Hybridfahrzeuge gebaut werden. BYD kündigte außerdem eine Fabrik in der Türkei mit bis zu 150.000 Autos Jahreskapazität an, die Ende 2026 die Arbeit aufnehmen soll.
Das chinesische Unternehmen vereinbarte eine weitreichende Zusammenarbeit mit der Opel-Mutter Stellantis, die unter anderem die Produktion von Leapmotor-Fahrzeugen im Stellantis-Werk im polnischen Tychy vorsieht. Dort soll bald der Kompaktwagen T03 und eventuell auch ein SUV vom Band laufen.
Der staatliche Autobauer und Volkswagen <VOWG_p.DE>-Partner ist in Europa mit der Marke MG vertreten. Auch SAIC sucht nach einem Standort für ein Werk auf dem Kontinent. Bislang verfügt das Unternehmen über ein Teile-Zentrum in Amsterdam und will eine zweite derartige Anlage in Frankreich eröffnen.
Der chinesische Mercedes-Partner profitiert bei seiner Tochter Volvo von den zwei bestehenden Werken in Schweden und Belgien. Wegen der Zölle sollen Modelle, die bislang in China produziert werden, nach Belgien verlegt werden. Geely ist schon länger auf der Suche nach einem weiteren Standort in Europa. Polen war früher im Gespräch.
In China ein Partner von BMW <BMWG.DE>, sucht Great Wall nach einer Ankündigung vom vergangenen Jahr nach einem Werk in Europa.
In Italien ist die Regierung auf der Suche nach einem zweiten dort produzierenden Autobauer, um nicht allein von der Stellantis-Tochter Fiat abhängig zu sein. Insidern zufolge laufen Gespräche mit Dongfeng und Chery.
(Zusammengestellt von Reuters-Büros, geschrieben von Christina Amann und Ilona Wissenbach, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)